So bleibt der Garten grün

Wie Sie Ihr Grundstück vor Trockenheit und Starkregen schützen

Dürre im Garten - was kann helfen?


"So trotzen Sie der Dürre" lautet der Titelseiten-Aufmacher der Welt am Sonntag-Ausgabe Nr. 35 vom 01. September 2024: Ein spannendes und wichtiges Thema, das zahlreiche Gartenfans und Grundstückseigentümer sicherlich sehr interessiert – mich eingeschlossen. 


Schließlich beschäftigt sich eine ganze (nämlich die Grüne) Branche mit Planung und Bau von Außenanlagen, standortgerechter Pflanzenverwendung sowie Lieferung, Pflanzung und Pflege geeigneter Pflanzen, also der praktischen Umsetzung.

 

Diese Dienstleistung erfordert nicht nur schön gezeichnete Pläne, sondern auch viel Erfahrung, Pflanzenkenntnisse und gelegentlich eine gute Portion Überzeugungskraft im Kundengespräch.

 

Umso besser, wenn aktuelle Gartenthemen in reichweitenstarken Medien wie der WamS aufgegriffen und journalistisch zumindest als gut verständlicher Einstieg in bestimmte Themen aufbereitet werden. 


Neben dem Dauerbrenner Kirschlorbeer gut/ böse gehört beispielsweise das Thema Rasen/ Rasenpflege unbedingt dazu und wird ausgesprochen regelmäßig behandelt.

 

Nun also: Schutz vor Trockenheit und Starkregen: „So trotzen Sie der Dürre“



 


So stellt sich KI den vor Dürre- und Starkregen geschützen Garten vor (Prompts: meadow with an underground cistern, hedges, trees, thyme, 

rosemary, no lawn)


In dem Beitrag kommen zu Wort:

 

-      die Gartenexpertin eines Naturschutzverbandes

-      die Verantwortliche des Nachhaltigkeitsprogramms eines Gartengeräteherstellers

-      die Juristin einer Rechtschutz-Versicherung

-      die Spezialistin für Wohneigentumserwerb einer Bausparkasse


Die Tipps lassen sich wie folgt zusammenfassen:



Tipps der Expertin des Naturschutzverbandes:

 

-      passenden Bewuchs wählen wie „Färber-Ginster, Sand-Thymian, Sedum und Sommer-Adonisröschen“

-      statt kurzflorigem, immerdurstigem und ökologisch wertlosem Zierrasen Anlage einer Wiese mit Wildblumen und Kräutern

-      Hecken und Sträucher als guten Schutz vor Sonne und Wind pflanzen

-      Gartengelände mit welligem Profil anlegen, damit sich in den Senken Regenwasser sammeln kann, das langsam versickert

-      „Kraterbeete“ für Gemüse anlegen (sehr ausführlich beschrieben, mit Skizze)

 


Tipps der Verantwortlichen des Nachhaltigkeits-programms eines Gartengeräteherstellers:

 

-      Bäume pflanzen, vorhandene Bäume stehen lassen: „Bäume spenden kühlenden Schatten und sind wie mehrjährige Stauden Nahrung und Heimat für Tiere“

-      „Schritt für Schritt gelingt der Wandel auch, solange man das Ziel im Blick hat“

 


Tipps der Juristin:

 

-      So wenig Boden wie möglich versiegeln, stattdessen Kies, Rasengittersteine, Splitt oder Schotter zur Oberflächenbefestigung verwenden, diese Beläge heizen sich im Sommer auch nicht so stark auf „und sind ökologisch wertvoller“

 


Tipps der Spezialistin für Wohneigentumserwerb:



-      Geringer Versiegelungsgrad spart Herstellungskosten und (je nach kommunaler Satzung) kann zu Reduzierung/ Entfall der Niederschlagsgebühr führen

-      Regenwasser auffangen, möglichst in größerer Zisterne: „die ressourcenschonende Anschaffung erhöht auch den Wert des Grundstücks“

 


Alles richtig und nachvollziehbar, auch wenn für den konkreten Garten-Einzelfall und in bloßer Addition möglicherweise vollkommen unbrauchbar.

 

Konkrete und ganz einfache wie naheliegende gärtnerische Tipps für den laufenden Gartenbetrieb fehlen allerdings – wie z.B. Hinweis auf richtiges Gießen, die Vorteile von Komposterde und Mulch für den Bodenwasserhaushalt oder – für den Bereich Gemüsegarten – die Bedeutung des Hackens des Bodens für die Unterbrechung der an die Oberfläche führenden Kapillaren zur Reduzierung der Evaporation.

 

Zur Grünen Branche zähle ich an dieser Stelle den Produktionsgartenbau, den Garten- und Landschaftsbau und die Landschaftsarchitektur. So gesehen erscheint es fast unglaublich, dass das Wissen der Grünen Branche auch Naturschutzexpertise, Nachhaltigkeitsverantwortlichkeit, Juristerei und Immobilienfachleutewissen umfasst und mitbringt. 


Und dass aus der Fülle von "Expertentipps“ am Ende ein fertiges Paket einschließlich Gartenästhetik geschnürt und das Ganze auch noch dargestellt, berechnet, produziert und gebauleitet wird!

 

Seltsam, dass der Redakteur dieses Artikels nicht auf die Idee gekommen ist, einfach auch einen Vertreter der Grünen Branche zu diesem für die Branche sehr aktuellen Thema zu befragen…

 




KI und Haare schön von den Experten für Frisuren: Sogar mit doppelschneidiger Schere



Lautete die Überschrift

 

So bleiben die Haare schön: Wie Sie ihre Frisur vor Überlänge und Vergrauung schützen

 

wären dann wohl Gärtner (haben Scheren und Sägen) und Maler (machen was mit Farbe) die ersten Ansprechpartner?




Veröffentlicht in Pflanzen, Klima, Politik am 04.09.2024 10:00 Uhr.

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Inh.: Bettina Stoldt, Dipl.-Ing. agr. (FH)

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