Die herbstfärbenen Ausnahmen u.a. Ginkgo und Larix (Lärche) bestätigen die Regel, dass die meisten Nadelgehölze keine Herbstfärbung wie die Laubgehölze zeigen. Bei einigen laubabwerfenden Gehölzarten verfärbt sich das Laub aber auch so gut wie gar nicht. Dazu zählen beispielsweise Alnus glutinosa (Erle), Fraxinus excelsior (Esche) und Syringa vulgaris (Gewöhnlicher Flieder). Bei diesen Gehölzarten, deren Laub nicht am Baum vergilbt, findet eine Nährstoffverlagerung vom Blatt in andere Pflanzenteile nicht statt.
Stattdessen werden die grün abgefallenen Blätter am Boden von der Bodenflora und -fauna remineralisiert und so im unmittelbaren Wurzelbereich für das Gehölz verwertbar wieder in den Nährstoffkreislauf zurückgeführt. Der Laubfall und die im Blatt zurückbleibenden Nährstoffe spielen eine herausragende Rolle bei der Bodenbildung.
Immergrüne Pflanzen überstehen die winterlichen Trockenperioden durch ihre sogenannten xeromorphen Blätter besser. Bei diesen Blätter ist durch die schmale Nadelform und/ oder ledrigen Überzug die Transpiration vermindert. Bei starker winterlicher Sonneneinstrahlung bei gleichzeitig gefrorenem Boden leiden jedoch auch diese Pflanzen und reagieren mit Laubabwurf.
Einer der spätesten Herbstfärber hierzulande: Die Rot-Buche (Fagus sylvatica) färbt noch im November
Die von uns ausgewählten Herbstfärber-Schönheiten zeigen eine verlässliche Herbstfärbung, so dass sich die Färbung auch gezielt im Pflanzenbild einsetzen lässt. Natürlich variiert die Herbstfärbung innerhalb einer Art, besonders bei Sämlingen, und ist von mehreren weiteren Parametern abhängig. Trotzdem lassen sich doch im Allgemeinen typische Farbtöne für die jeweilige Gehölzart feststellen.
Für die Herbstfärbung spielt eine entscheidende Rolle, ob der Standort sonnig oder schattig ist. Leuchtend rote Farbtöne können sich nur entwickeln, wenn der Standort wenigstens zeitweise besonnt ist.
Die Farbangaben zum Herbstlaub sind der oben erwähnten Diplomarbeit entnommen, die seinerzeit auf eigenen Messungen anhand des Taschenlexikons der Farben (Kornerup und Wanscher, Muster-Schmidt-Verlag) beruhte.
Die Steckbriefe der Gehölzarten und deren jeweilige Eigenschaften zur Herbstfärbung werden ergänzt durch Vorschläge zur Benachbarung mit Gräsern und herbstblühenden Stauden. Lassen Sie sich inspirieren für Ideen zur Verwendung von Herbstfärbern in der Pflanzenverwendung.
Wir freuen uns über Ihre Anfragen oder Ihren Besuch in der Baumschule !
Die Hauptkennzeichen Färbung und Färbezeiten/ -dauer der nachfolgend vorgestellten Gehölzarten haben wir in der nachfolgenden tabellarischen Übersicht als Planungshilfe zusammengestellt. Ein Klick auf die Vorschaugrafik öffnet die Tabelle als PDF:
Herbstfärbung ist nie gleich Herbstfärbung. Kennzeichen der Herbstfärbung vieler Laub- und Nadelgehölze ist die große Farbvielfalt. Dabei zeigen sich Unterschiede im Farbenspiel der Verfärbungen nicht nur je nach Gehölzart. Sogar innerhalb ein und derselben Art sind Abweichungen zu beobachten. Hinzu kommen Einflüsse der jeweiligen Witterungsbedingungen. Diese großen Unterschiede im zeitlichen Ablauf, in Farbtönen und Intensität zeigen, daß die Laubverfärbung in erster Linie vom einzelnen Individuum abhängt und genetisch bedingt ist.
Für den Beginn des Chorophyllabbaus im Blatt und damit der Verfärbung im Herbst werden folgende Ursachen verantwortlich gemacht:
Gehölze (auch Immergrüne) betreiben durch den Blattabwurf bzw. Blattwechsel auch eine Art Katharsis, also Selbstreinigung. Nicht innerhalb der Pflanze abbaubare Stoffe (‚Schlacken‘) und Schadstoffe können über den Laubabwurf entfernt werden. Mittels Laubabwurf schützen sich Gehölze darüber hinaus auch gegen Schneebruch. Für das Gehölz selbst bringt die Verlagerung von Stoffen aus dem Blattgewebe heraus einen weiteren wichtigen Vorteil. Nährstoffe werden in andere Pflanzenteile wie den Knospen oder Trieben als Speichergewebe verlagert und stehen für den kommenden Austrieb wieder für die Pflanze zur Verfügung.
Dabei wird der grüne Blattfarbstoff, das Chlorophyll, schneller aus dem Blatt abgezogen als andere Farbstoffe wie die gelben Carotinoide und die roten Anthozyane. Diese ursprünglich vom grünen Chlorophyll abgedeckten Blattfarbstoffe werden plötzlich sichtbar und färben das Blatt. An der Rotverfärbung von Blättern ist daneben (zumindest teilweise) auch die Umwandlung vom Farbstoff Anthozyan zu Zucker an warmen Tagen bei gleichzeitig kalten Nächten.
Auch wenn sich die Herbstfärbung im Sinne von Farbvielfalt selbst als keine lebensnotwendige Funktion interpretieren lässt, ist der vorbeschriebene Vorgang der Nährstoffverlagerung als lebensnotwendige Vorsorgemaßnahme der laubabwerfenden Gehölze zu verstehen. Die Gehölze treffen Vorsorge für die Winterruhe und den darauffolgenden Neuaustrieb. Durch den Laubabwurf wird dem winterlichen Trockenstress während Frostperioden vorgebeugt. Sonnenschein regt auch im Winter zur Photosynthese an. Doch die Pflanzenwurzeln könnten Nachschub aus dem gefrorenem Boden nicht aufnehmen: Die Pflanze würde bei voller Belaubung vertrocknen.
Die sich an die Herbstfärbung anschließende Braunverfärbung der Blätter ist eine Erscheinung am bereits abgestorbenen Blatt. Die Zellstruktur und der Zellstoffwechsel brechen zusammen, die aus den Vakuolen der Blattzellen austretenden Stoffe führen zur Braunfärbung der Blätter. Das abgestorbene Blatt vertrocknet. Aus diesem Grund ist es auch so schwierig, die Farbe schön gefärbten Herbstblätter nach dem Sammeln/ Abpflücken durch Trocknung und Pressen zu konservieren.
Pflanzenverwender legen das Hauptaugenmerk in der Regel auf Standorteignung, Wuchs- und Blüheigenschaften sowie auf der Kombination gartenästhetisch als vorteilhaft erachteten Texturen und Höhenstaffelungen.
Dabei werden vor allem zwei Zeiten im Gartenjahr als besonders intensiv erlebt:
Dies ist zum einen das erste Grün der Bäume und die ersten Blüten der Vorfrühlingsblüher, die ersten Sonnenstrahlen in einer nicht mehr so winterharten Luft - und andererseits sind es die letzten warmen Tage und die teils spektakuläre Herbstfärbung von Gehölzen.
Die Herbstfärbung geht einher mit den letzten aber oftmals beständigsten Blüten der Einjährigen, des Sonnenhut-, Astern-, Eisenhut- und Silberkerzensortiments, der Dahlien und des Fruchtbehangs von Obst- und Zierobstgehölzen und Sträuchern. Bei allem Fokus auf die Blütezeiten und Blütenfarben von Stauden und Gehölzen gerät die Herbstfärbung häufig in den Hintergrund oder wird nur zufällig oder als ‚Bonus‘ eingesetzt.
Der Herbst ist eine lange Jahreszeit. Die ersten Herbstverfärbungen sind je nach Witterung bereits Anfang September zu beobachten wie bei der Felsenbirne (Amelanchier lamarckii), dem Spindelstrauch (Euonymus alatus) oder der Jungfernrebe (Parthenocissus quinquefolia). Die Zeitspanne der Herbstfärbung reicht von September bis Ende November. Die letzten Färber sind dabei u.a. Rot-Buche (Fagus sylvatica), Eisenholzbaum (Parrotia persica) oder die Sumpf-Zypresse (Taxodium distichum).
Auch wenn die Verfärbungen nicht in jedem Jahr spektakulär ausfallen, kann dieses Herbstleuchten ein wichtiger Aspekt und Inspirationsquelle für die Pflanzenverwendung sein. In größeren Garten- oder Parkanlagen lässt sich dieses Thema möglicherweise leichter als Schwerpunkt einsetzten. Bei meinen Planungen lege ich das Hauptaugenmerk der Gestaltung einer Außenanlage auf die Zeiten im Jahr, in denen der Garten auch draußen genutzt wird. Das schließt aber die Verwendung dazu passender Stauden, Gräser und Gehölze mit dem Thema Herbstfärbung/ Herbststimmung im Sinne eines 4-Jahreszeiten-Gartens keineswegs aus. Im Normalfall wird es eben kein reiner Herbstfärbergarten sein, weil die Ansprüche an einen Garten in der Regel vielfältiger sind.
Eine ganz hervorragende Untersuchung und eine maßgebliche Quelle zum Thema ist die 1993 an der FH Osnabrück unter Betreuung durch Prof. Hans Dieter Warda entstandene Diplomarbet von Uwe Dresp und Thomas Hellingrath mit dem Titel Herbstfärber und Ihre Verwendung.
Anfang Oktober: Beginn der Laubverfärbung bei Quercus rubra (Amerikanische Rot-Eiche)
Herbstlaub ist ein wichtiger Bestandteil im Stoffkreislauf der Natur. Die Laubdecke ist Nahrungsgrundlage und Lebensstätte. Regenwürmer, Tausendfüßler, Asseln und weitere Organismen sorgen für die Wiederaufarbeitung, indem sie die Laubstreu zerkleinern und die Grobarbeit für Bakterien und Pilze leisten. Als Mikroorganismen sind sie in der Lage, die einzelnen Nährstoffe in für Pflanzen verwertbarer Form in den Stoffkreislauf zurückführen. Das sich unter Mithilfe der Bodenflora und -fauna zersetzende Laub reichert so den Boden mit Nährstoffen an (Humusbildung) und dient damit unmittelbar der Bodenverbesserung.
Nicht nur laubabwerfende Laubgehölze machen ‚Dreck‘ ! Auch immergrüne Pflanzen verlieren Laub durch die Aufarbeitung von Nährstoffen und die Abstoßung von ‚Schlacken‘ und Giftstoffen. Ältere Laubjahrgänge vergilben auch bei diesen Arten und fallen kontinuierlich ab. An den teils erheblichen Laubmengen beispielsweise unter immergrünen Rhododendron, Kiefern (Nadeln haften etwa 5 Jahre) und Fichten (Nadeln haften etwa 7 Jahre) lässt sich der Laubfall gut erkennen.
Insektenfressende Vögel finden hier im Winter ein Nahrungsangebot. Tiere wie Igel , Kröten, Mäuse, Schmetterlingsraupen‚ Marienkäfer und andere finden im Laub Schutz vor Frost, Wind und Austrocknung - wie auch der Boden selbst, der vor Erosion geschützt wird.
Das vernünftige Maß der Laubbeseitigung aus Außenanlagen spielt die entscheidende Rolle. Herbstlaub sollte nicht auf befestigten Flächen (= Rutschgefahr) oder Rasenflächen (= Schimmelpilzbefall) verbleiben, sondern aus diesen Flächen per Rechen abgeharkt und kompostiert werden. Das Herbstlaub aus Pflanzungen dient auch dem Frostschutz der krautigen Bepflanzung. Es sollte idealerweise bis zum zeitigen Frühjahr auf den Flächen verbleiben, bevor es ebenfalls entfernt und im Optimalfall als Kompost wiederverwendet wird.
Herbstlaub und hier speziell Nachbars Herbstlaub scheint die größte Bürde und der ausgemachte Hauptgegner des Haus-mit-Garten-Bewohners zu sein. Das Herbstlaub respektiert bei Herbststürmen einfach nicht die Grundstücksgrenzen !
Eine Suchmaschinenbefragungen zum Stichwort 'Herbstlaub' ergab folgende Vorschläge zu 'ähnlichen Anfragen‘:
laub von öffentlichen bäumen
laub vom nachbarn zurückwerfen
muss ich laub vom nachbarn dulden
darf man laub vom nachbarn zurückwerfen
wohin mit dem laub vom nachbarn
darf man laub auf die straße kehren
laub vom nachbarn verstopft dachrinne
laub von nachbars hecke
Zum Thema Laub von Nachbars Bäumen hat beispielsweise das Amtsgericht München (Az. 114 C 31118/12) in einem vielzitierten Urteil festgestellt, dass Grundstücksbesitzer es hinnehmen müssen, wenn vom Nachbargrundstück Laub herüberfällt, wenn die Bepflanzung mit Laubbäumen dem Charakter der Gegend entspricht.
Werden die Grenzabstände bei Baumpflanzungen entsprechend des in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich geregelten Nachbarschaftsrechts eingehalten, besteht auch kein Anspruch auf Rückschnitt von Astpartien. Ausnahme: Es liegt eine wesentliche Beeinträchtigung des Grundstücks durch Laubfall vor.
Grundstücksbesitzer müssen den Gehweg vor ihrem Haus von Laubfall befreien. Das gilt auch, wenn das Laub von Bäumen stammt, die auf öffentlichem Grund stehen. Eine Kommune darf die entsprechende Straßenreinigungspflicht auf Anlieger übertragen, wenn diese das Laub bei regelmäßiger Reinigung einfach entfernen können (Verwaltungsgericht Lüneburg, Az. 5 A 34/07).
Laubbläser wurden ursprünglich entwickelt, um im Herbst die Blätter von Fusswegen und Strassen zu entfernen. Inzwischen sind sie zum fast symbiontisch anmutenden Begleiter von Hauswartungen und sog. 'Gartenpflege'firmen geworden. Das nervenzehrende Gedröhne der benzinbetriebenen 'Mofarucksäcke' ist mittlerweile in nahezu alle Bereiche vorgedrungen.
Was sich bewegen lässt, wird geblasen: Schnee aus der Garageneinfahrt, Schnittgut von frisch gemähten Rasenflächen, Schnittgut nach Heckenrückschnitt, Spielsand zurück in den Sandkasten, Spinnweben von Gebäuden, PET-Flaschen und Bierdosen aus Grünflächen...
Nicht jeder Laubbläsereinsatz endet für den Bediener tötlich wie im Tatort Tag des Jägers von 2006, in dem ein laubblasender Hausmeister bei der Anlagenpflege eines Hinterhofes aus einer der Wohnungen heraus erschlossen wird.
Die Geräte schaden der Gesundheit jedoch in verschiedener Hinsicht:
Laubbläser bedeuten zerstörerische Eingriffe in die Welt der Kleinlebewesen, die ihrerseits unentbehrliche Nahrungsgrundlage vieler Vögel und Kleinsäuger sind. Wegen der enormen Luftgeschwindigkeit und Hitze werden Insekten, Würmer, Spinnentiere und Asseln vernichtet und deren Rückzugsgebiet und Winterschutz entfernt. Bevor Sie den Laubbläser im privaten Bereich wieder einmal anwerfen, überlegen Sie doch einmal, ob Sie nicht doch körperlich in der Lage sind, die Arbeit in Handarbeit per Laubrechen oder Besen letztlich fast genausoschnell erledigen zu können.
Ihre Umwelt dankt !
Das Laub der Esche (Fraxinus excelsior) fällt meistens grün vom Baum
Herbstliches Farbspektakel
Herbstfärbung ist mehr als nur Bonus im Gartenjahr. Wir zeigen Ihnen 16 vorzügliche Herbstfärber - vom Kleinstrauch bis zum Großbaum. Dazu finden Sie Infos zur Herbstfärbung, Gehölzsteckbriefe sowie Ideen für Verwendung und Benachbarung mit Gräsern und Stauden.
Henning Stoldt, Landschaftsarchitekt
Herbstlaub muss aufgrund der Rutschgefahr von Wegen entfernt werden. Dicke Laubbpolster auf Rasenflächen führen zu Fäulnis der Rasengräser und sollten entfernt werden | Bild links: Das Laub der Sand-Birke ist leicht und verweht auch entsprechend leicht
Die Herbstfärbung von Gehölzen war lange nicht mehr so eindrucksvoll wie im Super-Herbst 2018 nach dem außergewöhnlich sonnenscheinreichen und trockenen Sommer 2018. Nicht nur die üblichen Verdächtigen färben in diesem Jahr besonders prächtig und teilweise früher als in anderen Jahren. Auch einheimische Baumarten wie Spitz-Ahorn und Hainbuche leuchten kräftig wie selten zuvor. Wir haben daher passend zur Jahreszeit zum Thema Herbstfärbung und herbstfärbende Gehölze ausführliche Infos zusammengetragen.
Wenn Sie die Theorie zu Stoffwechselprozessen der Färbung, zu Herbstlaub und zur Verwendung von Herbstfärbern im Garten und nicht interessieren, können Sie mit einem Klick hier gleich zu den schönsten Gehölzen im Herbst springen.
Herausforderung Herbstlaubbeseitigung von Gehwegen: Die echten Laubmassen hängen hier noch am Baum (Quercus rubra)
Verbreitung: Japan
Wuchsform: malerisch wachsender Strauch mit kurzem baumartigen Stamm und später ausgebreiteten Krone, bis etwa 5 m hoch und breit.
Blatt: sommergrün, tiefbuchtig geschlitzte, sehr attraktive Blätter, die Form erinnert an das Blatt des Eisenhutes; Blatt freundlich hell-gelb-grün gefärbt
🍁 Herbstfärbung: orangerot bis tiefrot bis kardinalrot, auch feurig weinrot; als Herbstfärber zusammen mit der außergewöhnlichen Blattform ist dieser Ahorn möglicherweise der schönste Herbstfärber überhaupt !
Acer japonicum ’Aconitifolium’ ist ein regelmäßiger und sicherer Herbstfärber, dessen Färbung schon früh je nach Witterungsverlauf Mitte/ Ende September einsetzt.
Ansprüche: sonniger Standort; humoser, mindestens frischer und lockerer, gut durchlässiger Boden, mag keine kalkhaltigen Substrate, nasse oder verdichtete Standorte
Eigenschaften und Verwendung: Perfektes Solitärgehölz für kleine Gartenräume, in deren Mittelpunkt er unbedingt stehen sollte. Er lässt sich auf Rasenflächen vor ruhigen dunklen Hintergründen wie einer Rot-Buchen- oder Eiben-Hecke inszenieren, eignet sich aber als gut unterpflanzbarer Solitär in der Pflanzfläche und ist herrlich an Wasserflächen (Spiegelung !) und in Verbindung mit Holzdecks.
Passende Partner für das hellgelbgrüne frische Laub im Spätfrühling und Frühsommer sind
Ist der Fuß um das Gehölz ausreichend beschattet, so bieten sich auch die spätblühende Wachsglocke (Kirengeshoma palmata) mit ihrem zierenden, ahornförmigem Blattwerk an. Für den sonnigen bis halbschattigen Vorder- und Hintergrund fallen mir sofort ‚klassische’ Herbstpartner ein:
Der Eisenhutblättrige Japan-Ahorn lässt sich übrigens auch sehr gut in (selbstverständlich großen !) Pflanzkübeln kultivieren.
von links nach rechts: Herbst-Anemonen | Perlkörbchen | Sibirischer Storchschnabel | China-Schilf
Da der Baum einen hohen Feinwurzelanteil in der oberen Bodenschicht ausbildet, lassen sich Rot-Ahorne zumindest nachträglich nicht so gut direkt unterpflanzen. Als Pflanzpartner ‚vis a vis’ oder als Vorpflanzung kommen in Frage:
Liebhaber goldgelber Blütentöne verwenden auf sonnigen Pflanzplätzen typische Präriestauden aus dem Dunstkreis des Indian Summer:
Verbreitung: Östliches Nordamerika
Wuchsform: mittelgroßer Baum der II. Ordnung mit kegelförmiger oder eher rundlicher, geschlossener Krone (die Kronenform kann je nach Sorte abweichen), Höhe hierzulande ca. 10 bis 15 m und bis 10 m Breite
Blüten: die attraktiveren, dunkelrot gefärbten weibliche Blüten dieses zweihäusigen Gehölzes erscheinen bereits ab März; aufgrund der frühen Blütezeit gutes Insektennährgehölz
Blatt: sommergrün, 3- bis 5-lappige dunkelgrüne Blätter, Blattunterseite bläulich gefärbt
🍁 Herbstfärbung: Acer rubrum ist ein Hauptakteur des herbstlichen Farbspektakels des Indian Summer im östlichen Teil Nordamerikas. Die Blätter verfärben sich prachtvoll wie variabel zu reinem Gelb, flammendem Rot mit allen Übergängen und Farbverläufen. Acer rubrum gehört damit zu den auffälligsten und dankbarsten Herbstfärbern. Jedoch variiert die Färbung nicht nur von Jahr zu Jahr, sondern auch je einzelner Pflanze individuell.
Gleiches gilt für den Zeitpunkt der einsetzenden Verfärbung: Allgemein wird der Startzeitpunkt mit Mitte bis Ende Oktober angegeben, aus eigener Beobachtung färben einzelne Rot-Ahorn auch schon ab Mitte September.
Aus diesem Grund und für ‚mehr Sicherheit’ in der Färbung wurden zahlreiche Sorten von Acer rubrum selektiert, von denen die bekannteren Sorten ’Armstrong’ (schmale Wuchsform), ’Red Sunset’ (Herbstfärber-Selektion, orange bis leuchtend orangerot, sehr sicherer Herbstfärber !) und ’October Glory’ (Herbstfärber-Selektion mit späterer Verfärbung als 'Red Sunset') heissen.
Ansprüche: sonniger Standort; nahrhafter, gerne frischer, lieber feuchter Boden, mag keine kalkhaltigen Substrate und verdichtete Standorte. Gute Vitalität zeigen Rot-Ahorn nur in offenen Pflanzflächen. Ausnahmen bestätigen die Regel: Die Exemplare auf dem Schulhof des Coppernicus-Gymnasiums in Norderstedt haben die vergangenen 40 Jahre trotz ständiger Schülerfuß-Baumscheibenverdichtung ertragen.
Die Art ist hitzeempfindlich und damit nicht stadtklimafest.
Eigenschaften und Verwendung: Rot-Ahorn zeigen eine ausgeprägt lange Herbstfärbung und ist daher ein Herbstfärber par Exzellenz ! Zeitpunkt und Intensität der Färbung hängen vom Standort ab. Auf feuchteren Böden scheint die Färbung später einzusetzen, auf kalkhaltigen Substraten färbt die Art gar nicht oder nur schwach – Vorteil Herbstfärberselektionen !
Acer rubrum und Sorten sind hervorragend als Solitärbäume oder in kleinen Gruppen für größere Gartenanlagen und Parks geeignet und geben einen guten Hintergrund für eine Kombination mit Stauden und Gräsern zum Thema Herbstfärber ab.
von links nach rechts: Eisenhut | Herbst-Anemonen | Myrten-Aster | Herbstastern
von links: Sonnenhüte und Herbstastern | Goldruten | Sonnenhut | Rutenhirse
Verbreitung: Nordamerika
Wuchsform: meist mehrstämmiger Strauch oder Großstrauch, mit schirmförmiger Krone im Alter, Höhe und Breite bis 8 m. Felsenbirnen werden jedoch auch als Hochstamm kultiviert und wachsen dann zu Kleinbäumen heran
Blüten: weiß blühend, die sternförmigen Einzelblüten sind zusammengefasst in lockeren, aufrecht stehenden Trauben, sehr reichblühend; die Blüten stehen in reizvollem Kontrast zum kupfrig-rötlichem Blattaustrieb; Blütezeit April
Früchte: purpurschwarze kugelförmige Früchte, schmackhaft (süß) und essbar; fruchtet schon ab Juli; die Beeren werden gerne von Vögeln gefressen
Blatt: sommergrün, etwa zwischen 3 und 8 cm lang, elliptisch bis eiförmig
🍁 Herbstfärbung: Färbung in Farbschattierungen von zunächst rahmgelb oder orange, später überlaufend in Farbtöne von orangerot, braunrot bis violettbraun. Felsenbirnen zählen mit zu den frühesten Herbstfärbern und verfärben sich bereits in der ersten Septemberhälfte – entsprechend früh im Oktober sind die Gehölze allerdings dann auch schon entlaubt
Ansprüche: Sonniger bis absonniger Stand, wächst optimal auf sauren bis leicht alkalischen, mäßig trockenen bis feuchten Gartenböden, gilt als anspruchslos und verträgt auch Halbschatten und zeitweilige Trockenheit
Eigenschaften und Verwendung: Es ist die Summe der guten Eigenschaften aus Blüte, Frucht und Herbstfärbung, die aus den Felsenbirnen ein vorzügliches 4-Jahreszeiten-Gehölz für viele Pflanzsituationen macht. Das Gehölz gilt als robust, leicht verpflanzbar und eignet sich von der Kübelbegrünung über den Einzel- oder Gruppenstand auch für Schutzpflanzungen.
von links: Blüte Felsenbirne | Diamantgras | Purpurglöckchen | Eichenblatt-Hortensie
Mit der frühen und sicheren Herbstfärbung lassen sich Felsenbirnen vorzüglich mit der Gruppe herbstblühender Stauden verbinden:
Eine Unterpflanzung mit wintergrünen Sorten von Purpurglöckchen mit aufregenden Blattfarben ist eine schöne Ergänzung zu Austrieb und Blüte der Felsenbirnen:
Verbreitung: Östliches Nordamerika
Wuchsform: kleiner, mehrtriebiger Strauch, straff aufrecht wachsend; das Gehölz ist ausläufertreibend und bildet horstige Kolonien; Höhe bis gut 1 m
Blüten: zusammengesetzt aus bis zu 20 kleinen Einzelblüten in Schirmrispen, Blütezeit Mai, strenger Duft
Früchte: erbsengroß, zunächst rot gefärbt, später glänzend schwarz, essbar; die bekannteste großfrüchtige Anbau-/ Ertragssorten ist A. x prunifolia ’Viking’; die Beeren gelten als 'Superfood’
Guter Fruchtansatz ist nur bei sonnigem Stand zu erwarten !
Blatt: sommergrün, elliptisch bis verkehrt eiförmig, oberseits grün und glänzend, unterseits hellgrün
🍁 Herbstfärbung: leuchtend weinrot, hell- bis dunkelrot, A. melanocarpa zählt zu den frühen Herbstfärbern mit einer einsetzenden Färbung ab schon der ersten Septemberhälfte (2018). Das Herbstlaub ist vergleichbar mit der ähnlich früh färbenden Felsenbirne (Amelanchier lamarckii)
Ansprüche: sonniger bis halbschattiger Stand, gilt als anspruchslos und standorttolerant, gesund, gut salzverträglich und windfest
Eigenschaften und Verwendung: Apfelbeeren sind mit ihren robusten Eigenschften und ihrer Anspruchslosigkeut durch und durch erfreuliche Sträucher. Aronia ist kein spektakuläres Gehölz - aber ein guter Teamplayer sowohl als Gruppengehölz und zur Abstufung von Gehölzrändern wie auch für niedrige freiwachsende Hecken oder flächige Bepflanzungen.
Mit ähnlicher Herbstfärbezeit können Apfelbeeren in Mischpflanzungen auch gut mit Felsenbirnen sowie mit ebenfalls rot färbenden Hartriegeln wie beisielsweise Cornus sanguinea oder Cornus alba 'Sibirica‘ kombiniert werden.
2018 war kein gutes Jahr für die Herbstfärbung von Cercidiphyllum. Die von Trockenheit gezeichneten Blätter fallen mit grün-gelblicher Farbe und trockenen Blattränder ab. Dass dieses Gehölz dennoch zu den schönsten Herbstfärbern zählt, ist auf auf den unterstehenden Fotos aus einem früheren Jahrgang zu sehen !
Auch 2019 haben wir nach einem weiteren trockenen Sommer im Hamburger Umland noch keine wirklich schön gefärbten Exemplare gesehen. Immerhin sind die Blätter dieses Baumes, der in Bissee (Kreis Rendsburg-Eckernförde) wächst, spannend gemustert - und geduftet hat das Falllaub auch ganz himmlisch ...
Ladies in Red: Jungfernreben
Zum Redaktionsschluß Anfang Oktober 2018 war die Herbstfärbung bei diesem spät färbenden Gehölz noch nicht voll entwickelt - Bilder werden nachgereicht !
Die Fotos des Pfaffenhütchens sind nicht nachbearbeitet: Auf den oberen beiden Bildern zeigt sich sehr schön die Färbung eher lila-rosa (halbschattiger Stand), während sich auf den unteren beiden Bildern (hier bei der Sorte ‘Compactus’) die eher flammendroten Töne bei vollsonnigen Stand zeigen
Verbreitung: Japan
Wuchs: hierzulande etwa bis 10 -12 m hoch und bis etwa 7 m breit; kleiner, oft mehrstämmig Baum III. Ordnung oder Großstrauch mit zunächst rundlicher, später breitkegelförmiger bis schirmförmiger Krone
Blätter: sommergrün, eiförmig bis breitrund, Basis herzförmig, etwa 6 cm lang, oberseits frisch- bis bläulichgrün, unterseits weißlich-blaugrün, mit auffälligen roten Blattstielen.
🍁 Herbstfärbung: in guten Jahren nehmen die Blätter alle Farbschattierungen von zunächst hellgelb über orange bis karminrot und scharlachrot an. Die vorherrschende Färbung ist ein helles Gelb mit orange-rötlicher Zeichnung. Die Laubfärbung startet Mitte bis Ende September/ Anfang Oktober und erreicht ihren Höhepunkt kurz vor Laubfall Mitte Oktober. Das Falllaub hat eine besondere Eigenschaft, die dem Gehölz zu seinem Namen verholfen hat: Es duftet (zumindest für feine Nasen) angenehm nach Zimt, Lebkuchen und Karamell.
Ansprüche: sonniger bis absonniger Standort; tiefgründige, frische, nährstoffreiche Böden; die Herbstfärbung ist auf sauren Böden wesentlich intensiver ausgeprägt, der Kuchenbaum wächst aber auch auf kalkhaltigen Böden; geschützte Lage ist vorteilhaft, nicht stadtklimafest (Blattfall bei Luft- und Bodentrockenheit).
Eigenschaften und Verwendung: Der Kuchenbaum ist ein dekoratives Solitärgehölz mit schönem Blatt und gefälligem Habitus ! Cercidiphyllum japonicum kommt gut auf Rasenflächen und vor einem ruhigen (dunkeln) Hintergrund zur Geltung.
Mit diesem herrlichen Herbstfärber lassen sich zahlreiche herbstblühende Gräser und Stauden verwenden:
Zum Thema Karamell darf die Heuchera Hybride ’Caramel’ nicht fehlen – eine Blattschmuckstaude mit einer ganz besonderen orange-caramelfarbenen Blattfärbung, auch ein prima Partner zu Funkien-Sorten, deren Blätter sich im Herbst gelb verfärben wie Blaublatt-Funkie (Hosta sieboldiana ’Elegans’). Perfekter Partner auf einem kalkarmen Standort für so viel Karamell ist das Moor-Pfeifengras (Molinia caerulea), die Sorte ’Moorflamme’ begeistert mit einer intensiv orange-roten Herbstfärbung – bitte das Gras nicht im Herbst zurückschneiden, da Molinia eine schönes Winterbild zeigt.
Bilder unten: Herbstfärbung Kuchenbaum Jahrgang 2018: ‚nur‘ gelb … (hier: im Arboretum Ellerhoop)
von links: Oktober-Margeriten | Silberkerzen | China-Schilf | Patagonisches Eisenkraut vor Sonnenhut
Verbreitung: östliches Mittelmeer, Balkan, westliches Asien
Wuchs: strauchförmig, etwa bis 3 m hoch, reichverzweigter, sparriger und insgesamt aufrechter Wuchs, im Alter ausladend. In zahlreichen Gärten sind Perückensträucher auch als mehr oder weniger kurzstämmige kleine Bäume zu entdecken. Antennenartig wie eine verlegene Frisur abstehende Jahrestriebe verleihen dem Strauch gelegentlich ein etwas zerzaustes Aussehen
Blüte: unscheinbar, in 15-20 cm langen Rispen, gelblichgrün
Früchte: sehr besondere wolkig-perückenartige Fruchtstände, bestehend aus seidig-fedrig behaarten Stielen der fertilen (unfruchtbaren) Blüten, silbrig-rötlich gefärbt
Blatt: sommergrün, verkehrt eiförmig bis elliptisch, variabel, sehr dünn; später Austrieb, Blätter intensiv schwarzrot und metallisch glänzend
🍁 Herbstfärbung: Der Perückenstrauch ’Royal Purple’ gehört zu den wohl auffälligsten Herbstfärbern. Die ursprünglich tiefviolette Blattfärbung schlägt Mitte bis Ende Oktober in kardinalrote, orange und bananengelbe Töne um. Die Herbstfärbung kann sich dabei ungewöhnlich lange, nämlich bis Ende November, halten. In der Blattspreite zeigen sich zur Zeit der Verfärbung häufig dunkle, regelmäßig angeordnete Flecken, die bei näherer Betrachtung als sehr zierendes Muster wirken – ähnlich wie bei Sorten der Zimmerpflanze Pfeilwurz (Maranta).
Ansprüche: sonniger Stand. Wie angesichts des natürlichen Verbreitungsgebietes nicht anders zu erwarten, sind Perückensträucher sehr trocken- und hitzeresistent und damit stadtklimafest. Hinsichtlich des Bodens ist das Gehölz anpassungsfähig. Bevorzugt werden jedoch kalkhaltige, mäßig trockene bis frische, nicht zu nährstoffreiche Böden in vollsonniger Lage.
Eigenschaften und Verwendung: Die schwarzrotlaubige Sorte ist ein perfekter Partner im silberblauen und silbergrauen Garten.
Gehölze als Nachbarn:
Als unmittelbare Nachbarn und zur Unterpflanzung bieten sich an und fügen sich zu einem stimmigen Sommer- und Herbstbild:
Eine unglaublich stimmungsvolle Kombination in Hochsommer-Flirrfarben ist auch die Verbindung von Cotinus ’Royal Purple’ mit den schon im Sommer strohfarbig verfärbten straff-aufrechten Ähren des Garten-Reitgrases Calamagrostis x acutiflora ’Karl Foerster’ und dazu Schleier vom Patagonischem Eisenkraut (Verbena bonariensis) über einem Teppich aus Katzenminze - plus Dahlien im Farbton bordeaux oder schwarzrot wie ’Babette’, ’Arabian Night’ oder ’Chat Noir’ – Hochsommerfeeling pur ! (aus: Designer Plant Combinations, Scott Calhoun).
von links: Perovskien | Herbstastern und Fetthenne | Silberraute | Woll-Ziest und Fetthennen
von links: Garten-Reitgras | Perückenstrauch | Patagonisches Eisenkraut und Pompon-Dahlie | Katzenminze
Bilder unten links und darüber: Auch die gelbblättrige Sorte ‘Golden Spirit’ färbt schön
Verbreitung: Japan, Mandschurei, Zentral-China
Wuchs: mittelhoher, ca. bis 3 m hoher Strauch (Sorte ’Compactus ca. 1,0 m hoch), Triebe sparrig ausladend, dicht verzweigt
Blätter: sommergrün, verkehrt eiförmig bis elliptisch, fein und scharf gesägt, oberseits mittelgrün; früh austreibend
🍁 Herbstfärbung: die eindrucksvolle Färbung setzt sehr früh bereits Anfang September ein. Spätestens Ende September ‚brennt’ der Strauch förmlich in flammenden Karminrot-, Blutrot- , Kirschrot- bis Violettbrauntönen.
Auch im (lichten) Schatten färbt dieser Euonymus, dann allerdings eher zartlilarosa. Auch der heimische Euonymus europaeus färbt in manchen Jahren leuchtend gelb bis rot, aber bei weitem nicht so spektakulär.
Früchte: rötliche Fruchtkapseln mit orangem Arillus, werden nur schwach angesetz. Das heimische Pfaffenhütchen Euonymus europaeus trägt mit 4-lappiger rosaroter bis karminroter Fruchtkapsel und leuchtend orangefarbigem Samenmantel den deutlich attraktiveren Fruchtschmuck.
Vorsicht, die Pflanze ist stark giftig und ungeeignet für Gärten mit kleinen Kindern !
Ansprüche: Sonniger bis halbschattiger Stand. Euonymus toleriert alle nicht zu trockenen, durchlässigen Böden mit saurem bis schwach alkalischem Milieu, bevorzugt gleichmäßig feuchte und nahrhafte Substrate
Eigenschaften und Verwendung: Euonymus veträgt Rückschnitte gut und ist stadtklimafest. Dieses Gehölz ist ein vorzügliches Solitärgehölz als Blickfang (auch im Kübel), eignet sich aber auch als Gruppengehölz.
Die Sorte ’Compactus’ ist schwächerwüchsig (Höhe bis ca. 1,00 m) und eignet sich für kleinere Gärten sowie Pflanzgefäße – bei ebenso intensiver Herbstfärbung. Pfaffenhütchen sind schwierig unmittelbar unterpflanzbar, da dieses Gehölz die oberste Bodenschicht intensiv und mit der Tendenz zur Intoleranz mit Feinwurzeln durchsetzt.
Mit seiner frühen Herbstfärbung lässt er sich in Gartenanlagen zum Thema Herbstfärber mit den ebenfalls früh färbenden Gehölzen kombinieren wie
Passende Stauden und Gräserauswahl siehe auch A. japonicum ’Aconitifolium’. Schön dazu sind die weißen Blüten der September-Silberkerze (Cimicifuga ramosa) und der Herbst-Anemone (Anemone Japonica-Hybride ’Honorine Jobert’).
Sehr effektvoll ist auch die Pflanzung als besonderer Solitär und herbstleuchtender Blickfang beispielsweise am Gartenteichrand, vor einer dunklen ruhigen Heckenkulisse oder zur Grabbepflanzung (Sorte ‚Compactus')
von links: Silberkerzen | Pfaffenhütchen | Herbst-Anemonen | Eisenhut
Der große Baum eignet sich hervorragend als Solitär in größeren Anlagen. Aufgrund der Standorttoleranz und Stadtklimaverträglichkeit eignet er sich jedoch auch vorzüglich für Problemstandorte im innerstädtischen Bereich. Der Baum zählt in New York zu den 10 häufigsten Straßenbäumen (Zählung 2005)
Das Gehölz ist zweihäusig, wobei die mirabellenähnlichen Früchte der weiblichen Exemplare im reifen Zustand einen unangenehmen Geruch nach Buttersäure verströmen (man muß es so sagen: sie stinken nach Sch****e). Um ein (nicht stinkendes) männliches Exemplar mit Sicherheit zu erwischen, sollte die Blüte abgewartet werden. Das Wurzelwerk ist leider beliebt bei Mäusen.
Die Leuchtkraft der Ginkgo-Gelbfärbung lässt sich noch steigern, indem in bzw. an den (bitte nur großen) Baum die Jungfernrebe (Parthenocissus quinquefolia ’Engelmannii’) mit dem intensiven rotem Farbenspiel der herabhängenden Girlanden gesetzt wird oder er zusammen vor rotfärbenden oder rotlaubigen Bäumen verwendet wird.
Für die Fälle, in denen die Art für den geplanten Standort zu groß ist, gibt es einige kleinwüchsigere Sorten. Dazu zählen Ginkgo biloba ‘Autumn Gold’ (Höhe bis zirka 15 m, Breite 6 - 8 m, männliche Form = es werden keine Früchte angesetzt) oder ‘Princeton Sentry’, der vor allem in der Jugend schmal-säulenförmig wächst (Höhe bis zirka 15 m, Breite 3 - 4 m) - fragen Sie bitte bei uns nach.
Verbreitung: China
Wuchs: Stattlicher Baum I. Ordnung mit sehr variablem Habitus. Es gibt Exemplare mit durchgehendem Stamm, säulenförmige Bäume oder Bäume mit unregelmäßigem, weit ausladendem Wuchs. Die Bäume haben häufig nur wenige Äste. Ginkgo erreichen eine Höhe bis etwa 30 m und eine Breite bis etwa 10 bis 15 m
Blatt: sommergrün, fächerförmig, langgestielt; ganzrandig, gelappt oder eingeschnitten; ledrig, frischgrün gefärbt
🍁 Herbstfärbung: prächtig leuchtend dunkel- bis rahmgelb. Die Verfärbung startet von den Blatträndern aus ab Mitte Oktober und hat ihren Höhepunkt etwa zwischen Ende Oktober und Mitte November. Die intensive Leuchtkraft des Herbstlaubes beruht auf einer Anreicherung der Blätter mit fluoreszierenden Stoffen.
Ansprüche: Sonniger bis absonniger Stand. Ginkgo liebt zwar tiefgründige, nährstoffreiche, ist aber sehr pH- und standorttolerant. Der Baum wird jedoch kaum Zuwachs bei Bodenverdichtung zeigen !
Eigenschaften und Verwendung: Ginkgo ist mit einem geschätzten Alter von über 250 Millionen Jahren das berühmteste lebende Fossil: Erst 100 Millionen Jahre nach dem Ginkgobaum entwickelten sich die ersten Laubbäume.
Kontrast: Gelb leuchtender Ginkgo vor dem dunklen Laub von Prunus cerasifera 'Nigra’ (Blutpflaume)
Verbreitung: Hamamelis x intermedia 'Diane‘ und 'Pallida‘ Kultivar
Wuchs: mittelhoher Strauch, trichterförmiger Habitus mit starken, auseinanderstrebenden Hauptästen bei gleichmäßigem Gesamtaufbau, bis etwa 4 m hoch und häufig breiter als hoch, langsam wachsend. Bitte schnippeln Sie nicht an Zaubernüssen herum - außer für einen schönen Trieb für die Vase …
Blüte: braunviolett bis leuchtend weinrot, gelegentlich duftend, 'Diane‘ blüht leider nicht jedes Jahr gleich gut blühend. Wer die noch typischeren schwefelgelben Blüten mit früher Blütezeit mit großer Leuchtkraft und starkem Duft sucht, wählt die Sorte 'Pallida' als womöglich zum schönsten und wertvollsten Winterblüher mit langer Blütezeit. Die Blüten sind erstaunlich frosthart.
Blatt: sommergrün, breit-elliptisch bis rundlich, Basis herzförmig, oberseits dunkelgrün, unterseits weich-graufilzig behaart
🍁 Herbstfärbung Hamamelis x intermedia ‘Arnold Promise' und ’Diane’: Die Färbung reicht von Rahmgelb und Orange und läuft dann über zu leuchtend tiefrot bis scharlachrot. Die Sorte ‘Pallida' färbt leuchtend rein-gelb, Färbung setzt je nach Witterung schon Ende September ein, hält aber teils nur kurz am Baum an.
Ansprüche: Sonnig bis absonniger, geschützter Stand; guter, nahrhafter Boden, sauer bis neutral. Zaubernüsse gelten als konkurrenzschwach und sollten auf Flächen ohne Wurzeldruck von Nachbargehölzen verwendet werden.
Herbstlaub von Hamamelis x intermedia 'Arnold Promise'
Eigenschaften und Verwendung: Zaubernüsse sind die kostbarsten Winterblüher des hiesigen Gehölzsortiments und ihnen gebührt daher stets ein besonderer Platz im Garten. Am besten zur Geltung kommen sie vor der Kulisse einer dunklen Hecke in der Nähe von Plätzen, von denen aus der Blütenduft wahrgenommen werden kann. Besonders für die Wahrnehmung der rotblühenden Formen ist ein geeigneter ruhiger Hintergrund immens wichtig. Neben ruhigen Koniferen bieten sich dafür auch Hauswände oder optisch ruhige Wandflächen von Gartenmauern an.
Im Unterschied zu den meisten anderen Hamamelis-Arten und Sorten färbt die Sorte 'Pallida' sicher und steigert mit dem gelben Herbstlaub in Benachbarung zu Acer japonicum ’Aconitifolium’ dessen rötliches Farbspektakel.
Zaubernüsse färben gelb oder rot-orange
obere drei Bilder: Hamamelis x intermedia 'Arnold Promise’, unteres Bild: Hamamelis x intermedia ‘Diane'
Verbreitung: südöstliches Nordamerika
Wuchs: mittelgroßer Baum II. Ordnung mit geradem Stamm und zunächst kegelförmiger, später eher rundlicher und im Alter offener Krone, bis etwa 20 m hoch, in der Jugend schwachwüchsig
Blatt: sommergrün, ahornähnlich 5- bis 7-fach gelappt, wechselständig (Ahorn = gegenständig !), oberseits dunkelgrün und schwach glänzend, unterseits mattgrün
🍁 Herbstfärbung: intensive Färbung in großer Farbvielfalt von orangegelb über tiefrot bis hin zu violettbraun. Amberbäume färben je nach Exemplar sehr unterschiedlich – so sind auch reine, leuchtend blutrot oder dunkel-violettbraun gefärbte Bäume zu beobachten. Die Herbstfärbung erreicht bis Ende Oktober ihren Höhepunkt. Wie der Rot-Ahorn ist auch der Amberbaum maßgeblicher Mitspieler des ’Indian Summer’.
Ansprüche: Unbedingt sonniger Stand ! Der Amberbaum wächst gut auf frischen bis feuchten, mäßig nahrhaften und durchlässigen Böden, die sauer bis neutral, aber keinesfalls alkalisch sein sollten (kalkmeidend !). Auf armen oder verdichteten Standorten verkümmert dieses Gehölz, bei fehlender Sonne färbt das Laub nur wenig.
Varianz der Herbstfärbung: Amberbäume färben von gelb-orange-rot über leuchtend rot bis hin zu blut-rot-blau bis violett-schwarz
Verbreitung: östliches Nordamerika
Wuchs: hoher Baum I. Ordnung mit geradem und schlankem Stamm, der sich bei zu beengtem Stand hoch und astlos entwickelt. Krone mit pyramidalem Habitus. Im Freistand entwickelt sich die unteren Astpartien malerisch herabhängend und bis zum Boden ausbreitend. Der Tulpenbaum wird über 25 m hoch und kann zwischen 15 und 20 m breit werden. Am Heimatstandort in Nordamerika zählt der Baum mit Höhen von bis zu 60 (!) m zu den höchsten Laubbäumen.
Blüte: Die Blüte erinnert in Form und Größe an eine Tulpenblüte, sie ist schwefelgelb bis gelblichgrün mit orenge geflecktem Grund gefärbt, Blütezeit ist Juni
Blätter: sommergrün, viereckiger Umriss mit einem sattelförmigem Mittellappen und zwei Seitenlappen, etwa 7 bis 20 cm lang. Die Blätter sind frischgrün gefärbt.
🍁 Herbstfärbung: in der Gruppe der großen Bäume ist der Tulpenbaum vielleicht der schönste gelb färbende Herbstfärber. Sein Laub verfärbt sich im Oktober ist ein leuchtendes sonnenblumengelb bis goldgelb. Im Herbst 2018 sind jedoch an zahlreichen Exemplaren Trockenschäden zu verzeichnen, die sich in eingetrockneten Blättern/ Blatträndern zeigen und unter denen die Herbstfärbung in diesem Jahr leidet.
Ansprüche: Sonniger Stand. Der Tulpenbaum bevorzugt nahrhafte, tiefgründige und frische bis feuchte Böden. Auf zu trockenen Substraten zeugt der Baum nur geringen Zuwachs. Das fleischige Wurzelwerk ist empfindlich und fault bei einer Pflanzung im Herbst leicht – empfehlenswert ist daher die Frühjahrspflanzung.
Eigenschaften und Verwendung: Sie können sich den Tulpenbaum für Ihren großen Garten natürlich wegen der außergewöhnlichen schwefelgrünen Blüten kaufen - schließlich zählt Liriodendron zur Familie der Magnoliengewächse. Viel eher werden Sie jedoch in den Genuss der hervorragenden Herbstfärbung kommen !
Während der Baum allerfrühestens im Alter von 20 bis 30 (!) Jahren blüht, erfreut er von Anfang an mit einer prachtvollen leuchtend goldgelben Herbstfärbung. Der Baum ist prädestiniert für die Verwendung in größeren Gärten und Parks, damit seine im Alter malerische Gestalt zur Wirkung kommt. Weniger gut geeignet ist der Baum als Straßenbaum im städtischen Bereich. Einer Verwendung als Baumart für die Eingrünung eines Parkplatzes wie beim Neuen Botanischen Garten Hamburg taugt Liriodendron bei ausreichend großem Wurzelraum aber sehr wohl.
Um die Gelbfärbung noch zu steigern, lässt sich Liriodendron perfekt mit dem zur gleichen Zeit färbendem Amberbaum oder den Rottönen von Acer rubrum oder der Scharlach-Eiche (Quercus coccinea) verwenden.
Verbreitung: Östliches Nordamerika
Wuchs: Baum III. bis II. Ordnung mit duchgehendem Stamm und mit kegelförmiger, eher offen-lockerer Krone, 10 bis 20 m hoch und wohl etwa 12 m breit, der Wald-Tupelobaum wächst (sehr) langsam
Blatt: sommergrün, im Umriss meist elliptisch, aber auch rundlich-verkehrt-eiförmig, grün und glänzend, weich-ledrig
🍁 Herbstfärbung: die Herbstfärbung ist legendär – zunächst verfärben sich die Blätter gelb und orange, später in ein prachtvolles und leuchtendes Orangerot bis Kardinalrot. Der Wald-Tupelobaum verfärbt sich in der Regel ab Anfang/ Mitte Oktober.
Ansprüche: Sonniger bis halbschattiger Stand. Diese Baumart habe ich noch nie verwendet. Bislang war ich immer der Meinung, dass Nyssa auf nasse bis überschwemmte Böden gehört – und zusammen mit Taxodium am besten in Gewässerrandbereichen oder Sumpfzonen aufgehoben wäre.
Nyssa zählen zum Klimabaumsortiment und in der Baumschule wurde mit der aufgrund des langsamen Wuchses langwierigen Erziehung von Nyssa zu Hochstämmen begonnen. Warum ? Weil dieser Baum nicht nur Sumpf mag (dann gäbe es in unseren Innenstädten wohl nur sehr wenige geeignete Pflanzplätze), sondern mit einer weiten Standortamplitude auch trockeneren Stand in normalen Böden verträgt, wenn der Boden sauer ist.
Das herbstliche Farbspektakel beginnt mit Orangetönen
Eigenschaften und Verwendung: Der Wald-Tupelobaum ist hierzulande wenig verbreitet – womöglich weil wenig bekannt. Als Herbstfärber ist der Baum fantastisch und lässt sich gut mit weiteren amerikanischen Herbstfärbern verbinden, die ebenfalls einen eher feuchten Stand bevorzugen – wie Rot-Ahorn (Acer rubrum), Amberbaum (Liquidambar styraciflua), Sumpf-Eiche (Quercus plaustris) und – für die Gelbtöne – der Tulpenbaum (Liriodendron tulipifera).
Er ist für die Verwendung in Wassernähe gemeinsam mit Taxodien mit entsprechender Wasserspiegelung prädestiniert (so wie bei dem Fotomodell im Arboretum Ellerhoop-Thiensen), aber auch als Solitärgehölz auf Rasenflächen und vor grünen Hintergründen geeignet.
Und vielleicht sehen wir diesen Klima-Baum als Zukunftsbaum demnächst auch im Straßenbild.Eigenschaften und Verwendung: Der Wald-Tupelobaum ist hierzulande wenig verbreitet – womöglich weil wenig bekannt. Als Herbstfärber ist der Baum fantastisch und lässt sich gut mit weiteren amerikanischen Herbstfärbern verbinden, die ebenfalls einen eher feuchten Stand bevorzugen – wie Rot-Ahorn (Acer rubrum), Amberbaum (Liquidambar styraciflua), Sumpf-Eiche (Quercus plaustris) und – für die Gelbtöne – der Tulpenbaum (Liriodendron tulipifera).
Er ist für die Verwendung in Wassernähe gemeinsam mit Taxodien mit entsprechender Wasserspiegelung prädestiniert (so wie bei dem Fotomodell im Arboretum Ellerhoop-Thiensen), aber auch als Solitärgehölz auf Rasenflächen und vor grünen Hintergründen geeignet.
Und vielleicht sehen wir diesen Klima-Baum als Zukunftsbaum demnächst auch im Straßenbild.
Verbreitung: Iran, Elburs-Gebirge
Wuchs: Großstrauch oder Kleinbaum, meist mehrstämmig, Habitus V-förmig mit starken, trichterförmig ausgebreiteten Hauptästen. Vom Habitus ähnelt er den Zaunbernüssen, zu deren Familie das Eisenholz zählt. Das Gehölz erreicht hierzulande eine Höhe bis etwa 10 m und ist im Alter breiter als hoch (am Naturstandort wird der Baum bis 30 m hoch !). Das Eisenholz wird gelegentlich auch als Hochstamm kultiviert.
Blatt: sommergrün, im Umriss verkehrt eiförmig, dunkelgrün und glänzend, ledrig, Blattunterseiten hellgrün
🍁 Herbstfärbung: Schöne Herbstfärbungen liegen wohl in der Familie der Zaubernußgewächse – das Eisenholz färbt zuverlässig und in den schönsten Herbstfarben. Das Farbenspiel reicht von bananengelb über orange- und tomatenrot bis zu einem ins dunkelviolette überlaufende Scharlachrot.
Das Persische Eisenholz zählt zu den späten Herbstfärbern mit einer Hauptfärbung in der ersten Novemberhälfte. Die beste Herbstfärbung zeigt sich nur bei vollsonnigem Standort.
Ansprüche: Sonniger Standort. Das Gehölz gilt als anpassungsfähig und wächst in normalen Gartenböden. Bevorzugt werden nahrhafte, tiefgründige und frische bis feuchte (Lehm-)Böden, die eher sauer als alkalisch sein sollten.
Eigenschaften und Verwendung: Das Persische Eisenholz zählt zu den eher seltener verwendeten Gehölzen im Garten, gilt die Pflanze in der Jugend doch als empfindlich. Das Eisenholz ist ein klassisches Solitärgehölz, das sich aber auch sehr gut mit anderen Arten und Sorten aus dem Zaubernußsortiment verwenden lässt – und deren Gartenwert als Winterblüher noch steigert. Denn der malerische Habitus und die interessante Rindenstruktur, die ähnlich wie bei Platanen sehr dekorativ abblättert, tragen zu einem schönen Winteraspekt bei.
Wie der Wald-Tupelobaum (Nyssa sylvatica) zählt auch das Eisenholz zum Sortiment der Zukunftsbäume (sog. Klimabäume) - eine Verwendung als Straßenbaum halte ich noch für Zukunftsmusik.
Verbreitung: östliches Nordamerika
Wuchs: raschwüchsige Klettergehölze, die als Selbstklimmer mittels Haftscheiben klettern. P. tricuspidata hat kurze und stark verzweigte Haftscheubenranken, Wuchsleistung Jahrestriebe 2 bis 3 m pro Jahr
Blätter: sommergrün, bei P. quinquefolia 5-zählig, Einzelblättchen elliptisch bis schmal verkehrt-eiförmig; Farbe stumpf dunkelgrün, Unterseite bläulich. Bei P. tricuspidata ist das Blatt 3-lappig, jedoch je nach Sorte vielgestaltig; Blattfarbe glänzend grün. Das Blatt erinnert an Weinlaub, daher stammt auch der Name Wilder Wein.
🍁 Herbstfärbung P. quinquefolia und Sorten: Die fünfzähligen Jungfernreben sind frühe Herbstfärber, mit schon ab Anfang September einsetzender Verfärbung. Das Farbspektrum umfasst Gelbtöne bis zu leuchtend rotem Farbspiel – je sonniger, desto knallroter die Färbung. Die Herbstfärbung fällt bei der verbreiteten Sorte ’Engelmannii’ noch kräftiger aus.
🍁 Herbstfärbung P. tricuspidata u. Sorten: Die dreispitzige Jungfernrebe verfärbt sich meist ab Ende September bis Mitte Oktober und damit etwas später als P. quinquefolia. Das Farbenspiel reicht von brennendem gelborange bis zu scharlachroten Tönen, auch braunrote Färbungen treten auf.
Herbstlaub von Parthenocissus quinquefolia (fünfzählige Jungfernrebe)
Ansprüche: Sonne bis Halbschatten, P. quinquefolia auch im Vollschatten. Jungfernreben sind standorttolerant und genügsam, bevorzugt werden frische, nahrhafte Böden. P. quinquefolia ist dabei noch genügsamer und wächst auf so gut wie allen Böden.
Eigenschaften und Verwendung: Parthenocissus sind die besten und schnellwüchsigsten Wandbekleider. Als Selbstklimmer benötigen Parthenocissus keine Rankhilfen. Dennoch kann es sinnvoll sein, Triebe exponiert stehender Arten an Rankvorrichtungen anzuheften. Wilder Wein ist geeignet zur Begrünung von Mauern, Masten, Gitterstrukturen, großen Bäume und auch für Mauerkronen, von denen die langen Triebe von P. quinquefolia wie Girlanden herabhängen. Wilder Wein lässt sich auch als Bodendecker für abfallende Hanglagen verwenden. Die Triebe decken dann die Bodenfläche ab.
Herbstlaub und Früchte von Parthenocissus tricuspidata (Dreizählige Jungfernrebe)
Die robusten Gehölze können zwar problemlos zurückgeschnitten werden - Haftscheibenranker wie die Jungfernreben sollten jedoch nur an intakte Wandoberflächen gesetzt werden. Schäden treten nur bei vorgeschädigten, sanierungsbedürftigen Oberflächen auf. Eine Verwendung ist ausgeschlossen bei dispersions- und dispersionssilikatbeschichteten WDVS-Fassaden, da die Haftscheibenranker die Oberflächenbeschichtungen durch ihre sproßbürtigen Wurzeln unterwachsen können.
Auch von der Berankung von Holzoberflächen mit Haftscheibenrankern oder Wurzelkletterern (wie Efeu) sollte Abstand genommen werden. Mineralische Putzuntergründe eignen sich durchaus für die Berankung, da die Pflanzen leicht Halt finden. Allerdings lassen sich die Triebe später nicht vollständig und rückstandsfrei von der Wandoberfläche ablösen - oder es wird gleich der Putz mit abgerissen.
Auch bei Erreichung von Gebäudedächern ist Vorsicht geboten: Die Triebe wachsen in Dachziegelflächen oder Firstpfannen ein bzw. unterwandern diese und können Pfannen durch das Dickenwachstum der Triebe absprengen.Kletterer mit Sprengkraft
Die robusten Gehölze können zwar problemlos zurückgeschnitten werden - Haftscheibenranker wie die Jungfernreben sollten jedoch nur an intakte Wandoberflächen gesetzt werden. Schäden treten nur bei vorgeschädigten, sanierungsbedürftigen Oberflächen auf. Eine Verwendung ist ausgeschlossen bei dispersions- und dispersionssilikatbeschichteten WDVS-Fassaden, da die Haftscheibenranker die Oberflächenbeschichtungen durch ihre sproßbürtigen Wurzeln unterwachsen können.
Auch von der Berankung von Holzoberflächen mit Haftscheibenrankern oder Wurzelkletterern (wie Efeu) sollte Abstand genommen werden. Mineralische Putzuntergründe eignen sich durchaus für die Berankung, da die Pflanzen leicht Halt finden. Allerdings lassen sich die Triebe später nicht vollständig und rückstandsfrei von der Wandoberfläche ablösen - oder es wird gleich der Putz mit abgerissen.
Auch bei Erreichung von Gebäudedächern ist Vorsicht geboten: Die Triebe wachsen in Dachziegelflächen oder Firstpfannen ein bzw. unterwandern diese und können Pfannen durch das Dickenwachstum der Triebe absprengen.
Bild unten links: Parthenocissus quinquefolia in einer Esche: Die langen Triebe hängen wie Girlanden vom Baum herunter | Bild unten rechts: Blätter von P. tricuspidata
Parthenocissus tricuspidata färbt bei wenig besonnten Flächen auch mal ‚nur‘ in Pastellfarben
Verbreitung: östliches und zentrales Nordamerika
Wuchs: Baum II. Ordnung, wohl bis 25 m hoch und 10 bis 15 m breit. Die Krone ist breit-kegelförmig, mit durchgehendem Leittrieb. Äste setzen nahezu horizontal am Stamm an. Zu groß ? Als attraktiven Kleinbaum mit Kugelkrone kultivieren wir auch die Sorte Quercus palustris 'Green Dwarf'.
Blätter: sommergrün, bis ca. 15 cm lang, tief eingeschnitten mit seitlich abstehenden spitzen Lappen, Blätter beidseitig grün und glänzend; Blattunterseiten mit grau-braunen Achselbärten
🍁 Herbstfärbung: Die Färbung reicht von einem kräftigen Orangerot bis zu Braunrot. Die Färbung setzt je nach Witterung Anfang bis Mitte Oktober ein.
Ansprüche: Sonniger Stand, die Sumpf-Eiche bevorzugt wie alle amerikanischen Eichen einen eher sauren Boden (kalkmeidend !) und kommt mit trockenen Normalstandorten ebenso zurecht wie mit feuchten bis nassen Überschwemmungsböden. Nahrhaft sollte der Boden sein und am besten tiefgründig.
Eigenschaften und Verwendung: Die Sumpf-Eiche ähnelt der Scharlach-Eiche (Quercus coccinea) und färbt ähnlich schön wie die Amerikanische Rot-Eiche, die jedoch mehr Gelbtöne zu bieten hat. Diese drei Eichen zählen zu den schönsten herbstfärbenden Bäumen. Die Sumpf-Eiche schafft es in diese Auswahl der schönsten Herbstfärber, weil sie unter dem Strich die schönere Blatt-Textur und bessere Wuchseigenschaften hat als die Scharlach-Eiche und nicht so wahnsinnig groß wie die Amerikanische Rot-Eiche wird. Letztere lässt im Herbst wahre Blattmassen fallen (und färbt teilweise auch ’nur’ gelb und braun) !
Die Sumpf-Eiche eignet sich auch als Allee- und Straßenbaum oder zur Begrünung von Parkplatzflächen im innerstädtischen Bereich und als Solitär- oder Gruppenbaum in großen Gärten oder Parkanlagen. Nicht umsonst ist Quercus palustris im Berliner Regierungsviertel die Hauptbaumart (dort wurde sie aber sicherheitshalber nicht als Sumpf- sondern als Spree- oder Boulevard-Eiche vermarktet ...). Eine Miniaturausgabe bietet das Sortiment mit der kugelkronigen Kugel-Sumpf-Eiche (Quercus palustris 'Green Dwarf'): Hier finden Sie mehr Infos zu diesem schönen Kugelbaum.
Der Essigbaum ist unter Pflanzenverwendern im Grunde genommen verpönt, ein Buhmann ! und wird üblicherweise auf seine als sehr negativ bewertete Ausläuferbildung reduziert. Mein persönlich liebster Herbstfärber ist wohl der Amberbaum, aber ich habe in 2017 gnadenlos drei Essigbäume auch als Herbstfärber in meinen eigenen Garten gepflanzt !
Denn übersehen wird bei all dem Essigbaum-Bashing meiner Meinung nach sein vorzüglicher Habitus ! Dieser kleine, mehrstämmige Baum mit dem Fiederblatt und dem geweih- bis schirmförmigen Habitus wird zum Mittelpunkt ganz besonderer, teils tropisch anmutender Pflanzenbilder.
Dies hat nicht zuletzt Tom Stuart-Smith, einer der bekanntesten englischen Landschaftsarchitekten längst erkannt: Die Verwendung einer Gruppe von Rhus typhina bei seinem Projekt ‚Norfolk Garden‘ (Bilder Nr. 7 und 8) und zuletzt auf der IGA 2017 in Berlin in seinem Gartenkabinett ‚The Garden of Vulcan‘ sind hervorragende Beispiele dafür, dass Rhus typhina alles andere als vorgestrig daherkommt.
Der Essigbaum ist unter Pflanzenverwendern im Grunde genommen verpönt, ein Buhmann ! und wird üblicherweise auf seine als sehr negativ bewertete Ausläuferbildung reduziert. Mein persönlich liebster Herbstfärber ist wohl der Amberbaum, aber ich habe in 2017 gnadenlos drei Essigbäume auch als Herbstfärber in meinen eigenen Garten gepflanzt !
Denn übersehen wird bei all dem Essigbaum-Bashing meiner Meinung nach sein vorzüglicher Habitus ! Dieser kleine, mehrstämmige Baum mit dem Fiederblatt und dem geweih- bis schirmförmigen Habitus wird zum Mittelpunkt ganz besonderer, teils tropisch anmutender Pflanzenbilder.
Dies hat nicht zuletzt Tom Stuart-Smith, einer der bekanntesten englischen Landschaftsarchitekten längst erkannt: Die Verwendung einer Gruppe von Rhus typhina bei seinem Projekt ‚Norfolk Garden‘ (Bilder Nr. 7 und 8) und zuletzt auf der IGA 2017 in Berlin in seinem Gartenkabinett ‚The Garden of Vulcan‘ sind hervorragende Beispiele dafür, dass Rhus typhina alles andere als vorgestrig daherkommt.
Verbreitung: östliches Nordamerika
Wuchs: in der Jugend raschwüchsiger bis etwa 6 (bis 8) m hoher Strauch, meist mehrstämmig mit geweihartig ausgebreiteten Ästen, die eine schirmförmige Krone bilden, bildet Ausläufer. Die üblicherweise schirmförmige Krone der Essigbäume muss bei anderen Gehölzarten wie der Felsenbirne erst mühsam per Erziehungsschnitten geformt werden.
Blatt: sommergrün, unpaarig gefiedert, bis 50 cm lang, oberseits grün glänzend, unterseits bläulich-grün
🍁 Herbstfärbung: Die Blätter verfärben sich von gelb zu einem leuchtenden orange bis rot bis braunrot, praktisch das gesamte Herbstfarbenspektrum leuchtet hier !
Ansprüche: Sonniger Standort. Rhus gilt als sehr anspruchslos, ist andererseits aber auch nur kurzlebig
Eigenschaften und Verwendung: Wäre der Essigbaum ein Möbelstück, dann würde er wohl in die Kategorie ‚Retro‘ eingeordnet werden. Genauergesagt: 70er Jahre-Retro, zusammen mit der Goldulme (Ulmus hollandica 'Wredei‘), der Südbuche (Nothofagus antarctica) und vollständig unterpflanzt mit der wüchsigsten und von Pflanzenverwendern der 60er und 70er meistverwendeten Kriechmispel Cotoneaster dammeri 'Skogholm‘.
Wir hoffen, dass Ihnen unsere Auswahl an schönen Herbstfärbern gefallen hat und Sie dem Herbstaspekt bei den nächsten Planungen und Pflanzungen im Hinterkopf behalten !
Abschließend laden wir Sie noch ein auf einen Blick in die Baumschule. Die Gehölze bei uns in den Quartieren färben später, wahrscheinlich, weil sie auch während Trockenperioden im Sommer stets ausreichend mit Wasser versorgt waren.
von links: Hakonen mit Herbstfärbung | China-Schilf | Sonnenhut | Blutgras
Neben der Kombination mit anderen tropisch anmutenden Gehölzen wie der im Herbst herrlich gelb färbenden Strauch-Kastanie (Aesculus parviflora, auch so ein Ausläufertyp !) lässt sich der Essigbaum perfekt mit diesen Gräsern und Stauden verwenden:
Acer plataniodes | Spitz-Ahorn (gibt es bei uns in zahlreichen Sorten auch als Containerbaum)
Acer campestre | Feld-Ahorn (gibt es bei uns auch als Containerbaum)
Acer rubrum 'October Glory' | Rot-Ahorn (als Containerbaum oder aus dem Freiland)
Quercus palustris | Sumpf-Eiche (als Containerbaum oder aus dem Freiland)
Amelanchier lamarckii und A. arborea 'Robin Hill' | Kupfer-Felsenbirne (auch als Containerbaum kultiviert)
Fraxinus ornus 'Louisa Lady' | Blumen-Esche (Containerbaum)
Gleditsia triacanthos 'Skyline' | Lederhülsenbaum 'Skyline' (Containerbaum)
Wie wäre es mit einem Familientreffen aus der Familie der Zaubernüsse ? Im Garten bietet sich dazu ein sonniger bis absonniger Standort mit eher saurem Boden an:
Und wenn schon Rhododendron-Schleierkraut, dann als außerhalb der Blütezeit als hohe ruhige weil dunkelgrüne Kulisse für den Familienauftritt:
Im neuen Lohse-Park in der Hafencity Hamburg haben Vogt Landschaftsarchitekten mehr als ein halbes Dutzend Parrotia-Solitärs auf eine leicht bewegte Rasenfläche pflanzen lassen – ein farbliches Spektakel im Herbst !
von links: Funkien mit gelber Herbstfärbung | Herbstblatt Zaubernuss 'Pallida‘ | Eisenholz | Herbstfärbung einer Knap-Hill Azalee (sommergrün)
Parrotia persica als Solitärs im Lohsepark Hamburg Hafen-City: Die Färbung beginnt gelben und orangen Farbtönen - die Blätter wirken wie kleine Flämmchen am Strauch
Eigenschaften und Verwendung: Der Amberbaum ist in der Jugend hierzulande spätfrostgefährdet, günstig sind offene, warme und sehr sonnige Standorte mit großem Wurzelraum, Amberbäume werden am besten im Frühjahr gepflanzt. Wenn die Art für Ihren Pflanzplatz zu groß erscheint - dann ist vielleicht die Sorte 'Gum Ball' (Kugel-Amberbaum) eine Alternative ?
Zu den in Rottönen gefärbten Bäumen passen die zur gleichen Zeit gelb färbenden Tulpenbäume (Liriodendron tulipifera) und Sorten von Acer rubrum sowie Gingko (ebenfalls gelbe Herbstfärbung).
Zur Verwendung von Gräsern und Stauden mit dem Amberbaum bietet sich auf sonnigem Standort an
Eigenschaften und Verwendung: Der Amberbaum ist in der Jugend hierzulande spätfrostgefährdet, günstig sind offene, warme und sehr sonnige Standorte mit großem Wurzelraum, Amberbäume werden am besten im Frühjahr gepflanzt. Wenn die Art für Ihren Pflanzplatz zu groß erscheint - dann ist vielleicht die Sorte 'Gum Ball' (Kugel-Amberbaum) eine Alternative ?
Zu den in Rottönen gefärbten Bäumen passen die zur gleichen Zeit gelb färbenden Tulpenbäume (Liriodendron tulipifera) und Sorten von Acer rubrum sowie Gingko (ebenfalls gelbe Herbstfärbung).
Zur Verwendung von Gräsern und Stauden mit dem Amberbaum bietet sich auf sonnigem Standort an
von links: Kerzenknöterich | China-Schilf | Herbst-Anemonen und Herbstastern | Lampenputzergras
Das Farbenspiel des Herbstlaubes vom Amberbaum ist einfach hinreißend !
von links: Diamantgras und Herbstastern | Herbstastern | Eichenblatt-Hortensie | Herbst-Anemonen