Rede











Spannungsfeld: Giftpflanzen und Kinder


…der Umgang mit Giftpflanzen ist reine Erziehungssache…


… Kinder müssen lernen und Risiken gehören nun mal dazu …


… die Giftpflanzen in der Nachbarschaft kann ich schließlich auch nicht verbieten…


… als wir Kinder waren, sind wir auch nicht daran gestorben …



Das sind alles Aussagen, denen bei vernünftigem, aufgeklärtem Umgang mit Giftpflanzen bzw. deren Verwendung sicherlich zugestimmt werden kann.


Dennoch können diese Aussagen keine Leitschnur für den Pflanzenverwender sein, der im Rahmen der Fachgerechtigkeit einer Bepflanzungsplanung selbstverständlich auch für die gesundheitlich sichere Verwendung von Pflanzen verantwortlich ist. Und – heutzutage fast zwangsläufig – im Handumdrehen im Kritikfeuer besorgter Eltern steht und im Vergiftungsfall womöglich mit Haftungsansprüchen konfrontiert wird !


Vor längerer Zeit erreichte uns der Hilferuf einer Mutter, deren 3-jähriger Sohn Beeren wie auf nachstehend linkem Bild zu sehen verzehrt hatte:




Besorgte Eltern


Aus eigener Planungspraxis kann ich feststellen: Die ‚Besorgtheit‘ von Eltern kennt in Sachen Giftpflanzen und Kinder in vielen Fällen kaum Grenzen.


Da hilft verantwortlichen Planern im Fall der Fälle auch nicht der gelassene oder anekdotische Umgang anderer Fachleute mit dem Thema Giftpflanzen : ‚Ich kenne Kindergärten, in denen große Eiben stehen, und da funktioniert es wunderbar‘, Zitat Dipl.-Ing. Landschaftsarchitektin Ute Eckardt, Leiterin des AK Spielen in der Stadt bei der GALK.  


Man muss es aus planerischer Sicht einmal so sagen: Schlechte Erfahrungen mit Giftpflanzen sammeln Kinder heutzutage (leider) besser außerhalb von Spielplätzen und geplanten Aufenthaltsbereichen.


Folgender Ausschnitt aus einer Diskussion auf der Seite schnullerfamilie.de (Rubrik "Lebenshilfe, Rat und Trost") verdeutlicht das Spannungsfeld:


Userin A.

"Naja der Strauch ist nicht giftig aber die Beeren. Er steht vor unserer Terrasse und wirft im Sommer seine ganzen giftigen Beeren auf unseren Rasen. Letztes Jahr wo wir eingezogen sind hieß es laut Hausverwaltung er wäre nicht giftig. Nun hat mein Nachbar rausgefunden er ist giftig :shock:

Da ich letztes Jahr schon wahnsinnig aufgepasst habe, dass Dominic keine isst (…) kann ich dieses Jahr nicht mehr so drauf achten. Die sind schnell im Mund verschwunden. Aber nun zu meiner Frage: Muss die Hausverwaltung den Strauch entfernen lassen ? Die können doch nicht einfach giftige Sträucher pflanzen und dann Familien mit Kindern in Ihre Gartenwohnungen einziehen lassen. Am liebsten würde ich das Ding bei Nacht und Nebel entfernen :shock:  Ich hoffe es weiß einer von Euch Rat."


Userin B.

"Hi, um welchen Strauch handelt es sich denn? Vielleicht kannst Du mal, wenn Du den Namen nicht weißt, ein Bild davon machen... Dann kann ich Dir ggf. div. Tipps geben. (…)"

(...)


Userin A.

"NEIN NEIN keine weißen...ROTE Beeren ... Meine Freundin hatte letztes Jahr schon in ein Pflanzenbuch geschaut und meinte auch dass alle Büsche mit roten Beeren giftig sind.. Ist schon der Strauch gewesen… Wahrscheinlich sollte ich ihn doch eingehen lassen.. :-D"


Userin B.

"(…) Na, ganz so pauschalieren kann man das nicht - schließlich wachsen z.B. Johannisbeeren auch an Büschen - und die kann man essen....  (...) Vorhin schriebst Du von blauen Beeren (in Deiner 3. Antwort) - also sind die Früchte erst rot und dann blau?"


Userin A.

"Naja ich schwanke zwischen rot und blau... :-D  Ich sollte vielleicht mal die Verbraucherzentrale anrufen. Vielleicht wissen die ja was ich tun kann. Hat jemand die Nummer?"


Moderatorin A.

"(...) Es gibt solche Sträucher mit blauen und auch roten Beeren. Aber (...) zu deiner Beruhigung, Beeren an Sträuchern sind zwar giftig, lebensgefährlich werden sie erst, wenn man sie kiloweise isst. Beim Verzehr einiger Beeren wird einem schlecht und kübelt sie wieder raus. Schmecken tun sie auch nicht, da sie sehr bitter sind, deshalb probieren Kinder sie höchstens einmal. Weil es nicht schmeckt, lassen Kinder auch schnell die Finger davon. Aber interessieren würde mich schon, was das für ein Gewächs ist."

(…)


Userin C.

"Ich habe auch so einen Fall bei uns auf einem Kinderspielplatz, wo ich die Stadt schon 2x gebeten habe, den zu entfernen, da es sich um einen Gemeinen Schneeball handelt, der auch leichte Vergiftungserscheinungen beim Verzehr hervorruft. Es sind einige Sträucher!


ES HAT :-? SICH NIX GETAN!!!


Mangels Zeit und :-? Energie meinerseits habe ich noch nichts weiter in die Wege geleitet. Doch es macht mich immer noch sehr sauer, dass da NIX passiert. Ich überlege, nochmal anzurufen mit :shock: einem ULTIMATUM, um es dann an die Presse weiterzuleiten!"

(…)


Userin D.

"(…) Und es gibt eine Menge anderer, hochgiftiger Sträucher, Bäume und Stauden - Goldregen, Tollkirsche und Kirschlorbeer als Beispiele. Es ist schon richtig, sich um die Pflanzen in Garten, Park und an Spielplätzen Gedanken zu machen!"


Userin B.

"(…) Aber ich halte es für noch wichtiger, Kinder mit diesem Gedanken zu erziehen. Die lieben Kleinen lernen extrem schnell was sie dürfen und was nicht. Und solange sie das nicht wissen, sollten sie eh aufgrund des Alters nicht ohne Aufsicht in den Garten, auf den Spielplatz oder sonstwo hin (meine Meinung). (…)

Ganz klar, die Eltern müssen sich schlau machen, vielleicht erwarte ich in dieser Beziehung von Eltern ab und zu einfach zu viel :-D . Daran, daß man sich vielleicht nicht auskennt, habe ich gar nicht gedacht."


P.S. bei dem fraglichen Gehölz handelte es sich übrigens lt. nachgereichter Fotos um Kolkwitzia amabilis (Kolkwitzia, Permuttblumenstrauch), ungiftig.

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Kindersichere Pflanzenverwendung

Pflanzenverwendung für Spielplätze und Spielbereiche

Kinderfreundliche Pflanzen


Vorbeugen ist besser als heilen - das gilt bei der Pflanzenverwendung ganz konkret bei dem Wissen um kindersichere und kinderfreundliche Pflanzen für Spiel- und Aufenthaltsbereiche. Wir geben eine Übersicht über das Thema Giftpflanzen in Außenanlagen und stellen Pflanzen mit einer Positivliste vor.


Henning Stoldt, Landschaftsarchitekt

Giftig oder nicht ? Musste sich die Mutter Sorgen machen, nachdem ihr Sohn einige der auf dem linken Bild abgebildeten Beeren verspeist hatte ? Wie sähe die Sache aus, wären es statt dessen Beeren auf dem rechten Bild gewesen ? Fotos: Zoonar/ Himmelhuber (2)

Blaue bereifte Beeren

Auflösung: Bei dem linken Bild  handelt es sich um die Früchte von Mahonia aquifolium aus der Gattung der Berberitzen, deren meiste Pflanzenteile schwach giftig sind, da sie Alkaloide enthalten – aber: Die Beeren sind roh zumindest in überschaubaren Mengen genossen nicht schädlich. Die Mahonie ist übrigens die ‚Staatsblume‘ des US-Bundesstaates Oregon und wird auch ‚Oregon Grape‘ genannt. Die ‚Grapes‘ werden dort nicht nur für Marmeladen, sondern sogar für Rotwein verwendet.


Bei den Früchten auf dem rechten Bild handelt es sich um Heidelbeeren (Vaccinium), auch bekannt als Blaubeeren -  sehr schmackhaft ! Erst bei eimerweisem Konsum könnten sich Bauchschmerzen einstellen ...












Gefahren und Gesetzeslage


Expositionen mit Pflanzenteilen sind eine häufige Ursache von Anrufen bei Giftnotrufen bzw. Giftinformationszentren. Am häufigsten betroffen sind Kleinkinder bis zu einem Alter von etwa 2 Jahren, die in ihrem Entdeckungsdrang Pflanzenteile in den Mund stecken. Die am häufigsten ‚verzehrten‘ Pflanzenteile sind attraktiv aussehende Beeren – damit gelten Pflanzenarten, die giftige Beeren tragen, als die am häufigsten nachgefragten Pflanzen.


Dabei werden auch schlecht schmeckende Dinge probiert – denn der Geschmacksinn von Kleinkindern ist noch nicht so gut ausgeprägt wie der von Erwachsenen.


Um zunächst einmal die Größenordnung der Bedrohung durch Pflanzengifte einzuordnen:


  • Pflanzenvergiftungen sind selten schwer
  • Vergiftungserscheinungen beschränken sich überwiegend auf Übelkeit oder leichtes Erbrechen
  • nur etwa jede 70. Pflanzenvergiftung endet mit deutlichen oder schweren Vergiftungserscheinungen (Quelle: erste-hilfe-fuer-kinder.de)


Hauptgefahrenquelle für Vergiftungen bei Kindern sind übrigens Arzneimittel, es folgen Chemikalien und auf dem dritten Platz die Gruppe der Pflanzen, Tiere und Pilze (Quelle: https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-342015/arzneimittel-haeufigster-grund/)


Bei auftretenden Vergiftungserscheinungen oder befürchteten Vergiftungen gehören Kinder in ärztliche Behandlung. Eltern sollten die Auskünfte der GIZ genau notieren und sofort Kinderarzt oder (Kinder-)klinik aufsuchen. Unbedingt hilfreich ist, die mutmaßliche Giftquelle, wie Pflanzenreste, sicherzustellen, so dass Ärzte die giftigen Stoffe leichter identifizieren und damit eine mögliche Vergiftung beurteilen können.


Gesetzlich wird eine Nicht-Verwendung von Giftpflanzen in einer im Jahr 2000 im Bundesanzeiger veröffentlichen Liste des Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit behandelt (offizielle Liste giftiger Pflanzen, Bundesanzeiger vom 06.05.2000, Jahrgang 52, Nr. 86, S. 8517).  


Diese Liste ist hier verlinkt auf den Seiten des Giftinformationszentrums Nord (GIZ Nord).


Gut zu wissen: Diese Liste enthält ausschließlich solche Pflanzenarten, bei denen die Aufnahme bereits geringer Mengen mittelschwere bis schwere Vergiftungen verursachen knn.


Diese Liste beinhaltet keine Pflanzen, bei denen erst die Aufnahme großer Mengen Pflanzenmaterials zu Beschwerden führen (kann).


Und, ganz wichtig: Die Anpflanzung der in der Liste des BMU geführten Giftpflanzen ist nicht verboten – es wird allerdings davor gewarnt, Pflanzen dieser Liste an Orte anzupflanzen, die Kindern als Aufenthalts- oder Spielort dienen. Somit kann diese Liste als eine wichtige argumentative Grundlage für Pflanzplanungen dienen.

Blaue ebenfalls bereifte Beeren











Daten zur Vergiftung mit Pflanzen


Im Jahr 2019 wurde im Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung, Gesundheitsschutz -  eine Studie unter dem Titel 'Akzidentelle Vergiftungen mit Gartenpflanzen und Pflanzen in der freien Natur' basierend auf den Daten von zwei Giftinformationszentren veröffentlicht.


Die von den GIZ über einen Zeitraum von 16 Jahren gesammelten rd. 42.000 dokumentierten Fälle von aufgenommenen Pflanzenteilen  umfassen 227 verschiedene Pflanzenarten mit folgenden Auswirkungen:


  • 93 % der Fälle (39.346) waren asymptomatisch
  • in 5,7 % der Fälle (2.415) wurde von leichten Vergiftungssymptomen berichtet
  • in 1,3 % der Fälle (580) wurde von mittelschweren Vergiftungssymptomen berichtet
  • lediglich in 0,03 % der Fälle (3) wurde von schweren Vergiftungssymptomen berichtet


Bei diesen drei schweren Fällen waren ausschließlich Erwachsene betroffen, die etwas verwechselt hatten und dadurch größere Mengen  


Sehr interessant:


Nur 26 Pflanzen waren für 70 % aller unbeabsichtigten Expositionen verantwortlich - und lediglich 8 dieser Pflanzen führten zu mindestens mittelschweren Symptomen. Bei diesen Pflanzen handelt es sich um


  • Arum (Aronstab) - Anm.: Verwechslungsgefahr der Blätter  mit Blattspinat oder Sauerampfer
  • Laburnum anagyroides (Goldregen)
  • Narcissus (Narzisse/ Osterglocke)
  • Phaseolus vulgaris/ P. coccineus (Gartenbohne/ Feuerbohne) - Anm.: Bohnen enthalten Giftstoffe, die erst durch Kochen zerstört werden - Bohnen sollten daher nicht roh verzehrt werden !
  • Prunus laurocerasus (Kirschlorbeer)
  • Sambucus racemosa (Roter Holunder)
  • Taxus baccata (Eibe)
  • Thuja spec. (Lebensbaum)



91 % der Betroffenen waren Kinder, das Durchschnittsalter lag bei zwei Jahren. Die Pflanzenteile wurden zu 98 % über den Mund aufgenommen und es handelte sich überwiegend um Früchte (60 %).



(Quelle: Hermanns-Clausen, M., Koch, I., Pietsch, J. et al. Akzidentelle Vergiftungen mit Gartenpflanzen und Pflanzen in der freien Natur. Bundesgesundheitsbl 62, 73–83 (2019). https://doi.org/10.1007/s00103-018-2853-5)











Die vier giftigen Klassiker


Doch es gibt auch Pflanzen, deren Anpflanzung an und auf Spielplätzen gänzlich verboten ist. Und diese Norm sollte vom Planer räumlich gesehen ruhig großzügig auch bei Bepflanzungsaufgaben beachtet werden, bei denen es sich um Flächen handelt, die sich teilweise oder zeitweise (auch informell) zum Spielen eignen. Dazu zählen Aufenthaltsorte wie Schulhöfe, Außenanlagen von Freizeiteinrichtungen und auch das Wohnumfeld.


Geregelt wird dieses Verbot in der Spielplatznorm DIN 18034 (Spielplätze und Freiräume zum Spielen – Anforderungen für Planung, Bau und Betrieb). Danach dürfen folgende vier Pflanzenarten nicht gepflanzt werden:


  • Daphne mezereum (Seidelbast)
  • Euonymus europaeus (Gewöhnliches Pfaffenhütchen)
  • Ilex aquifolium (Gemeine Stechpalme, Ilex)
  • Laburnum anagyroides (Goldregen)
die klassischen vier Giftpflanzen nach DIN 18034

Eibe, Robinie oder Thuja ? In der DIN – Fehlanzeige.  

Zuständig für die Kontrolle von öffentlichen Spielplätzen sind die kommunalen Gartenämter. Bei einer Untersuchung von 22 Spielplätzen in Bayern und Baden-Württemberg im Jahr 2002 wurden unterschiedliche, als giftig bis sehr giftig geltende Pflanzenarten unmittelbar auf Spielplätzen entdeckt.  


Im Deutschlandfunk vom 24.04.2003 wird Dieter Müller zitiert, ehemaliger Leiter des Würzburger Gartenamtes. Müller lässt die in der Untersuchung genannten Giftpflanzen wie Eiben und Robinien von städtischen Spielplätzen in Würzburg  entfernen. Von einer Verschärfung der bestehenden Richtlinien hält er jedoch wenig:


"Aus meiner Sicht meine ich, dass dieser Hinweis in der DIN-Norm 18034 ausreichend ist. Auch der Bundesverband Garten- und Landschaftsbau ist der Meinung, dass man die Artenvielfalt auf den Spielplätzen erhalten sollte, für ihn ist die Pflanze auf dem Spielplatz ein wesentliches Gestaltungselement. Und die Kinder sollen auch mit der Pflanze aufwachsen, man muss aber im Kleinkindbereich auf diese Pflanzen schon achten. Es gibt ja z.B. diesen Riesenbärenklau, wenn der am Spielplatz stehen würde, der darf keine fünf Minuten dort stehen, der muss dann sofort entfernt werden. Ich meine, dass einfach auch die Pädagogik nicht außen vor bleiben darf, weil das Umgehen mit einer Pflanze, dass sie auch mal stachelt, dass sie sticht, dass man sich dran brennen kann wie an der Brennessel, das sind einfach auch Lebenserfahrungen für ein Kind. Und darum meine ich, gehören solche Lebenserfahrungen ganz einfach dazu."



Viele beliebte und weitverbreitete (Zier-)Pflanzen in unserer Umgebung sind giftig. Die WELT hat 2011 die ‚Zehn giftigsten Pflanzen aus deutschen Gärten‘ veröffentlicht:


Diese Pflanzen werden genannt (giftige Pflanzenteile von uns nach Giftpflanzenliste GIZ-Nord ergänzt)


  • Thuja (Lebensbaum): giftig sind v.a. Zweigspitzen, Zapfen
  • Hydrangea (Hortensie): Blüten
  • Brugmansiana (Engelstrompete): Blütenblätter
  • Atropa bella donna (Tollkirsche)
  • Hyoscaymus niger (Bilsenkraut): Blätter, Samen
  • Taxus (Eibe): Nadeln, zerbissene Samen
  • Colchicum (Herbstzeitlose): Samen, Knolle
  • Aconitum napellus (Eisenhut): alle Pflanzenteile; gilt als Europas giftigste Pflanze
  • Laburnum (Goldregen): Blüten, grüne Früchte, Samen
  • Rhicinus spec. (Wunderbaum): Samen
  • Datura stramonium (Stechapfel): Blätter, Samen
  • Delphinium (Rittersporn): alle Pflanzenteile, bes. Samen
  • Tulipa (Tulpen): Spross, Zwiebeln


Wer nachzählt, kommt nun sogar auf 13 Pflanzen – wobei wir vermuten, dass weder Bilsenkraut noch Tollkirschen und Wunderbaum in nennenswert vielen Gärten anzutreffen sind.


Dafür fehlen in dieser Aufstellung aus unserer Sicht weitere wichtige und verbreitete giftige bis sehr giftige Gartenpflanzen wie


  • Euphorbia-Arten (Wolfsmilch): Milchsaft - sehr stark giftig !
  • Hedera-Arten (Efeu): Beeren (hauptsächliche Gefahrenquelle), Blätter
  • Prunus laucorerasus (Kirschlorbeer): Blätter, Samen
  • Digitalis (Fingerhut): Blätter, Blüten, Samen - sehr stark giftig !
  • Nerium oleander (Oleander): Blätter, Blüten, Rinde - sehr stark giftig !
  • Ilex aquifolium (Stechpalme): Blätter, Früchte - sehr stark giftig !
  • Convallaria majalis (Maiglöckchen): Blüten, Blätter, Beeren - sehr stark giftig !
  • Ligustrum vulgare (Gemeiner Liguster): schwarze Beeren
  • Euonymus europaeus (Pfaffenhütchen): alle Teile, v.a. die roten Früchte - sehr stark giftig - zählt nicht umsonst den '4 Klassikern', deren Anpflanzung nach DIN 18034 auf Spielplätzen verboten ist
  • Robinia pseudoacacia (Schein-Akazie): Rinde, Samen
  • Nahezu alle Farne und deren Sporen– und die wenigen Arten, die nicht giftig sind, lassen sich im Zweifel nicht sicher von den giftigen Nachbarn unterscheiden



Zahlreiche weitere bekannte und weit verbreitete Gehölze und krautige Pflanzen bzw. Teile dieser Pflanzen sind zumindest schwach giftig.

Die vier Giftpflanzenklassiker und nach DIN 18034 zur Pflanzung auf Spielplätzen verbotenen Gehölze im Bild: (1) Ilex aquifolium (2) und (3) Daphne mezereum in Blüte und mit roten Früchten (4) und (5) Euonymus europaeus in Blüte und mit Früchten (6) Laburnum anagyroides mit Blüte und Fruchtschoten (Fotos 2, 4 bis 6: Zoonar/ Himmelhuber; Foto 3 Zoonar/ Frank Hecker)

Bitte führen Sie sich einmal vor Augen: In Mitteleuropa gibt es ungefähr 2500 einheimische Blütenpflanzen. Hinzu kommen hunderte Arten fremdländischer Pflanzen. Niemand kennt alle Wirkungen aller Pflanzenteile dieser Pflanzen. Außerdem wirken Pflanzengifte nicht gleich und die Giftigkeit bestimmter Pflanzen schwankt je nach Standort. Es ist ein Unterschied, ob auf nüchternen oder gefüllten Magen gegessen wird.


Selbst in der Fachliteratur finden sich widersprüchliche Angaben zu bestimmten Arten. Giftpflanzenlisten können auch insofern bedenklich sein, weil sie den Eindruck erwecken, nicht aufgeführte Pflanzen seien harmlos. So findet sich der sehr giftige Ilex aquifolium in jeder Liste – was aber ist mit allen anderen Ilex wie I. crenata, deren Sorten derzeit stark als Buchsbaumersatz (Buchsbaum = auch giftig) beworben werden ? Ja, leider gilt auch für andere Ilex-Arten: sehr giftig !


Es gibt daher nur einen Weg, Kinder vor Pflanzenvergiftungen zu schützen: Kinder müssen lernen, nichts zu essen, was sie nicht kennen – egal, wie verlockend Pflanzenteile auch aussehen mögen ! Dieses Verbot sollte auch in der eigenen Wohnung gelten, denn auch dort wachsen zahlreiche teils sehr giftige Zimmerpflanzen (Weihnachtsstern, Amaryllis, Gummibaum…). Was folgt daraus ? Vor allem Kleinkinder müssen überall und entsprechend ihren Fähigkeiten betreut und begleitet werden.

Verbreitete Giftpflanzen in Parks und Gärten

Schön, giftig, weitverbreit: Diese Pflanzen sind typische Gartenpflanzen:

 

  • (1) Digitalis purpurea (Roter Fingerhut) - schon der Verzehr von 2 (zwei) Blättern kann aufgrund der starken Herzwirkung tödlich enden - bei Gartenarbeit mit dem heimischen Fingerhut am besten Handschuhe tragen
  • (2) Thuja occidentalis (Lebensbaum) enthält für Menschen aber auch Haustiere und Weidetiere giftig wirkende ätherische Öle wie Thujone in allen Pflanzenteile - bei Pflegearbeiten Handschuhe und langärmlige Kleidung tragen, um sich vor austretendem giftigem Pflanzensaft zu schützen
  • (3) Hedera helix (Efeu): giftig auch für Haustiere (nicht aber für Vögel) sind vor allem die bitter schmeckenden Beeren, die von erwachsenen Efeupflanzen gebildet werden
  • (4) Euphorbia polychroma (Gold-Wolfsmilch)  sondert wie alle Wolfsmilchgewächse einen giftigen (ätzenden und hautreizenden) Milchsaft ab - auch beliebte Zimmerpflanzen zählen zu den Wolfsmilchgewächsen. mit denen Kinder und Haustiere besser nicht in Berührung kommen sollten
  • (5) Aconitum napellus (Eisenhut) gilt als eine der giftigsten Pflanzen in Mitteleuropa - schon 2 Gramm der Wurzel gelten als tödliche Dosis - aktuell wird gerade einem Mann vor dem Wiesbadener Landgericht der Prozess gemacht, der einen Tenniskollegen mit einer Nudelsuppe mit der Zutat Blauer Eisenhut vergiften wollte
  • (6) Dryopteris filix-mas (Wurmfarn) ist wie die meisten Farne giftig, speziell Wurzelstock, Blattstiele und junge Pflanzen - giftig sind diese übrigens auch für Haus- und Weidetiere







Pflanzen als Teil eines kindgerechten Spielumfeldes



Pflanzen können für ein kindgerechtes Spielumfeld vielfältige Spielanreize, Lernerfahrungen und natürlich motorische Herausforderungen bieten. Dabei gilt ganz allgemein: Vielfalt und Gegensätze machen einen Spielraum schön und attraktiv. Für eine Bepflanzung kann das bedeuten: Auf engem Raum wachsen zahlreiche Pflanzen unterschiedlicher Wuchshöhen mit abwechslungsreicher Silhouette, zahlreichen Blütenformen, - farben und -größen. Neben strenger gemähten Rasenflächen können v.a. an den Rändern artenreichere Wiesenflächen wachsen.


Eine Gliederung im Sinne einer Raumbildung von Flächen bei gleichzeitiger Verbindung der Räume (Raumabfolge) bilden eine attraktive Spielfläche – unterschiedliche Lebensräume sind dabei zu einem Ganzen verbunden. Vor allem einheimische Gehölze bieten viele Gestaltungsmöglichkeiten für Spiellandschaften – und tragen so obendrein dem Gedanken einer insektenfreundlichen Freiraumgestaltung Rechnung.

Spiellandschaft mit kinderfreundlichen Pflanzen
Spiellandschaft mit kinderfreundlicher Pflanzenauswahl

Beispielhafte Gestaltung eines Kinderspielbereiches mit unterschiedlichen, miteinander verbundenen Spielräumen (Robinsonclub Fleesensee, Göhren-Lebbin, Fläche ca. 1.200 qm, Planung: BSF Bendfeldt Schröder Franke Landschaftarchitekten, Kiel) mittels Bepflanzung und Geländemodellierungen | Verwendete Gehölze: Acer plataniodes (Spitz-Ahorn), Salix alba/ S. alba ‘Liempde‘ (Silber-Weide als austriebsfähige Weidenstangen), Corylus avellana (Haselnuss), Sambucus nigra (Holunder), Cornus sanguinea (Roter Hartriegel), Rubus fruticosus als Brombeerhecken (dornenlose Sorte ‘Thornless Evergreen‘), Salix cinerea (Asch-Weide), Salix purpurea (Purpur-Weide), Salix purpurea ‘Nana‘ (Kugel-Purpur-Weide), Salix x smithiana (Kübler-Weide)

Gehölze, die interessant sein, bespielt oder zur Raumbildung und Gliederung einer Fläche verwendet werden sollen, können bzw. müssen in der Kombination zu einer Bepflanzung passende Eigenschaften mitbringen:


  • eine gewisse Robustheit und Anspruchslosigkeit
  • Schnittverträglichkeit bzw. Austriebsvermögen (um die Gehölze in ihrer Wuchshöhe den jeweiligen Bedürfnissen ‚anpassen‘ zu können)
  • Spielwert (Äste/ Holz, Klettereignung, Bastelmaterial, Früchte)
  • Ablesbarkeit des jahreszeitlichen Wandels




Bespielbarkeit lässt sich natürlich auch durch eine ganz andere Art der 'Gehölzverwendung' erzielen - was vor allem für große und geeignete Gehölze gilt: Nämlich die Nutzung als Fundament für ein Baumhaus.

Eine schöne und ausführliche Schritt-für-Schritt-Anleitung hat Max Karänke ('Immobilienökonom mit Leidenschaft fürs Bloggen') aus seiner Seite karaenke.com/blog in diesem Blogbeitrag zusammengestellt.


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Gräser und Stauden


Stauden und Gräser können im Unterschied zu Gehölzen begrenzter einem spielerischen Nutzungsdruck standhalten. Der Umfang einer Verwendung von Gräsern und Stauden als gepflanzte Krautschicht wird immer individuell auf die jeweilige Planungsaufgabe abzustellen sein.


Bei halböffentlichen oder privaten Einrichtungen mit stärker kontrollierbarer Nutzung und ausreichender Pflege lässt sich mit Stauden – und noch stärker mit Kräutern – zusätzliches Natur- und Pflanzenerlebnis ergänzen. Dazu kann vielleicht schon eine entsprechende Bepflanzung in Kübeln oder Hochbeeten beitragen.



Auswahl Gräser und Stauden


  • Alchemilla mollis Frauenmantel
  • Aruncus  dioicus Wald-Geißbart
  • Calamagrostis x acutiflora ‘Karl Foerster‘ Garten-Sandrohr
  • Echinops ritro Kugel-Distel
  • Fragaria vesca Wald-Erdbeere
  • Helianthus tuberosus Topinambur
  • Lamium maculatum, Lamium orvala Taubnessel
  • Mentha x piperita Pfefferminze (in vielen Sorten)














Immergüne Hecken, Pflanzengiftigkeit und eine Alternative



Pflanzenteile zahlreicher immergrüner Laub- und Nadelgehölze sind mehr oder weniger giftig. Dazu zählen auch die hierzulande beliebtesten und weitverbreiteten immergrünen Heckengehölzarten:



Auch die (als Heckenpflanzen ohnehin nicht empfehlenswerten) Chamaecyparis (Scheinzypresse) und  Rhododendron sind in allen Teilen giftig.


Der Grad der Giftigkeit von Berberis (Berberitze) und Pyracantha (Feuerdorn) ist zumindest umstritten – wie auch für Crataegus sollte aber bei der Verwendung auf Spiel- und Aufenthaltsbereichen gelten, Gehölzarten mit starker Bedornung zumindest in Kern- und Randzonen zu vermeiden.



Pauschal gesprochen: Immergrüne Heckengehölzarten sollten nicht in Kinderspielbereichen verwendet werden. Als eine mögliche Alternative dazu bieten sich horstig wachsende Fargesia-Sorten aus der Familie der Süßgräser (Poaceae) an. Diese eignen sich als mittelhohe bis hohe immergrüne Hecken bzw. als Sichtschutz für sonnige bis halbschattige (schattige) Standorte.


Bei Fargesia-Sorten wachsen neue Halme aus einer unterirdischen Knospe, so dass eng aneinanderstehende Halme entstehen (pachymorphe Rhizome). Im Unterschied zu anderen Bambus-Arten wie Phyllostachys, die sich über sog. leptomorphe Rhizome/ lange Wurzelausläufer verbreiten und außerordentlich lästig werden können, bleiben Fargesia horstig und bilden keine Ausläufer. Eine Rhizomsperre wie bei Phyllostachys ist bei Fargesia daher entbehrlich. Als ‚Dschungelpflanzen‘ bleiben Phyllostachys aber erste Wahl !


Die Sortenwahl bestimmt den Pflanzabstand und die erforderliche Flächengröße – auch bei der Pflanzung einer Bambushecke sind Grenzbstände (Nachbarschaftsrecht) zu beachten.

In unserer Pflanzenliste ungiftiger Pflanzen für Spiel- und Aufenthaltsbereiche sind drei Sorten in drei Wuchshöhen exemplarisch aufgelistet. Im Handel sind Bambus unter zahlreichen Sortenbezeichnungen erhältlich, die teilweise nur Handelsnamen sind. Lassen Sie sich von uns beraten, welche Sorten verfügbar und für Ihren Verwendungszweck geeignet sind.


Bambus treibt aus dem Boden bzw. bildet an den Halmen kurze Seitentriebe. Bei neugepflanzten Hecken ist etwas Geduld erforderlich: Erst in den Folgejahren gebildete Triebe werden die versprochene Endhöhe erreichen – anders als bei Gehölzen wird die sortenabhängige Endhöhe allerdings auch nicht überschritten.


Fargesia-Hecken sind ästhetisch, wenn die Pflanzen ungeschnitten bleiben. Ein Schnitt ist möglich – doch abgeschnittene Halme wachsen nicht weiter. Ein strenger Kastenschnitt wie bei einer Buchenhecke entspricht auch nicht der Wesensart des Bambus.


In ausreichender Höhe gespannte Drähte können die Pflanzen vor dem Auseinanderfallen bei Starkregen oder unter Schneelast schützen. Alle Bambus benötigen ausreichend viel Wasser. Die exotische Anmutung von Bambus passt nicht zu allen Umgebungen und Pflanzaufgaben.


Wenn Sie sich mit der Verwendung ungiftiger immergrüner Hecken beschäftigen, aber Bambus für keine gute Alternative halten, überlegen Sie: Ist der Sichtschutz, den die Hecke bieten soll, tatsächlich auch in den Wintermonaten unerlässlich ? Oder reicht beispielsweise das lange haftende Laub der Rot-Buche (Fagus sylvatica) als winterlicher Sichtschutz aus ?


Von der gelegentlich vorgeschlagenen Verwendung von Picea abies (Fichte) und Picea omorika (Serbische Fichte) als ungiftige immergrüne und sehr blickdichte Schnitthecken raten wir ab. Zwar lassen sich Fichten bei regelmäßigem Schnitt dichttriebig und auch klein halten. Sie benötigen entsprechend ihres natürlichen Vorkommens in sommerkühlen und luftfeuchten Höhenlagen relativ hohe Niederschlagsmengen. Nach den Erfahrungen der letzten Sommer werden Fichtenhecken nur bei intensiver Bewässerung überleben.








Positivliste


Für Bepflanzungsaufgaben in Spiel- und Aufenthaltsbereichen von Kindern lässt sich zur Vereinfachung eine Positivliste ungiftiger Pflanzen verwenden – wir erinnern an die einleitenden Worte zum Komplex Giftpflanzen, Risiko und Haftung.


Auch in der sehr bekannten DGUV-Broschüre „Beschauen, nicht kauen ! findet sich eine solche Positivliste. Überschrieben ist die Pflanzenzusammenstellung mit ‚Einige ungiftige Ziersträucher zur kinderfreundlichen Bepflanzung von Gärten und Anlagen geeignet‘. Dort sind unter den 20 Pflanzenarten auch Vorschläge aufgelistet wie


  • Apfelrose, Japanische (Rosa rugosa)
  • Fächer-Ahorn, Roter (Acer palmatum)
  • Scheinquitte, Japanische (Chaenomeles-Hybriden)


Eine ‚kinderfreundliche‘ Bepflanzung zumindest mit diesen drei Beispielen fußt womögliche auf fehlender Praxiserfahrung in der Pflanzenverwendung. Wer jemals in ein Rosa-rugosa-Gebüsch oder eine Chaenomeles-Fläche ‚tauchen‘ musste, um einen Ball zurückzuholen, der wurde sicherlich nicht vergiftet, aber hat sich ausgesprochen schmerzhafte Erinnerungen an die Stacheln (Rose) bzw. die Dornen (Scheinquitte) abgeholt (s.o. zum Thema Dornen und Stacheln). Und ob wohl den Roten Fächer-Ahorn in Kinderspielbereichen ein langes Leben erwartet ?

Wir haben eine Pflanzenauswahl zusammengestellt, die im engeren Sinne kinderfreundlich ist, weil die Pflanzen


  • ‚bespielbar‘ sind
  • Früchte ansetzen, die gefahrlos verzehrt werden können
  • nach der Anwachsphase robust genug sind, die Nutzung und Bespielung durch Kinder zu ertragen


Aus dieser Pflanzenauswahl lassen sich auch ästhetisch attraktive ungiftige Pflanzenbilder gestalten.


Untergliedert ist die Liste in Bäume, Hecken, Sträucher und Gräser/ Stauden, aus denen sich eine komplette und vor allem auch für kleinere Krippenkinder sichere Spielgartenlandschaft entwickeln lässt -  als Anregung einer Pflanzenauswahl ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Veröffentlicht wird diese Liste von uns unter jeglichem Haftungsausschluss. 


Vorschau Positivliste kinderfreundliche Pflanzen

Welche Beeren in den Mund gehören und welche besser nicht, das ist eine Sache der Naturerziehung - diese Beeren können unbedenklich genossen werden: 1: Rote Johannisbeere | 2: Fliederbeeren (S. nigra) | 3: Felsenbirnen (Amelanchier) | 4: Apfelbeeren (Aronia) | 5: Walderdbeeren (Fragaria vesca) | 6: Brombeeren

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Bäume und Sträucher


Gehölze in Form von Bäumen, Hecken und Büschen können als Schattenspender und Windschutz dienen. Sie verbessern das Kleinklima, indem sie Staub binden und durch Verdunstung Temperaturen senken. Sie können auch Tiere wie Vögel und Insekten anlocken, die wiederum Naturbeobachtungen ermöglichen.

Auswahl Bäume


  • Acer campestre Feld-Ahorn
  • Acer plataniodes Spitz-Ahorn und Sorten
  • Amelanchier lamarckii Felsenbirne
  • Betula pendula und andere Betula Sand-Birke
  • Carpinus betulus Weißbuche
  • Corylus colurna Baumhasel
  • Fagus sylvatica Rot-Buche
  • Fraxinus ornus Blumen-Esche
  • Malus domestica in Sorten Apfelbaum
  • Malus floribunda und Malus Hybriden Zieräpfel
  • Pinus sylvestris Wald-Kiefer
  • Pterocarya fraxinifolia Flügelnuß
  • Salix alba Silber-Weide

Auswahl Sträucher


  • Acer ginnala Feuer-Ahorn
  • Amelanchier ovalis Gewöhnliche Felsenbirne
  • Aronia melanocarpa und Sorten Schwarzfrüchtige Apfelbeere
  • Buddleja alternifolia Wechselblättriger Sommerflieder
  • Buddleja davidii Schmetterlings-Strauch, Sommerflieder
  • Cornus alba und C. sanguinea und Sorten wie ‘Sibirica‘ Weißer/ Roter  Hartriegel
  • Cornus mas Kornelkirsche
  • Corylus avellana Haselnuss (und Sorten)
  • Forsythia x intermedia ‘Beatrix Farrand‘ Forsythie
  • Kolkwitzia amabilis Perlmuttstrauch, Kolkwitzie
  • Philadelphus coronarius, weitere ungefüllte Philadelphus Europäischer Pfeifenstrauch
  • Potentilla fruticosa Fingerstrauch
  • Ribes alpinum ‘Schmidt‘ und Ribes-Fruchtsorten (Alpen)-Johannisbeere
  • Salix eleagnos ‘Angustifolia‘ Lavendelweide
  • Salix purpurea Purpur-Weide
  • Salix purpurea ‘Nana‘ Kugel-Purpur-Weide
  • Salix repens ssp. rosmarinifolia Kriech-Weide
  • Sambucus nigra Schwarzer Holunder, Fliederbeere, in zahlreichen Sorten
  • Sorbaria  sorbifolia Sibirische Fiederspiere
  • Spiraea x vanhouttei Pracht-Spiere und weitere Spiraea
  • Vaccinium corymbosum Kultur-Heidelbeeren in zahlreichen Sorten
  • Weigela in Arten und Sorten Weigelie
Pflanzen für Kinder: Bäume

Bäume können neben ihren Funktionen Raumbildung und Gliederung und ihrer allgemeinen Wohlfahrtswirkung vielfältige Spielanreize bieten

Kinderpflanzen

Ob als frühe Insektenweide wie die Kornelkirsche, Blütenstrauch wie Felsenbirne und Forsythie oder 'Stöcker'-und Nußlieferant wie Haselnußsträucher - kinderfreundliche Gehölze können auf vielfältige Weise kombiniert werden

Kinderpflanzen: Weiden

Im Grunde genommen ist eine durchdachte Bepflanzung von Spielbereichen ohne die vielfältig verwendbaren Weiden undenkbar: Außerordentlich ausschlagfähig, vielfältig einsetzbar vom Baum bis zum Weidentunnel - und als erstklassige Flitzebögen ...

Kindersichere Pflanzenauswahl: Sträucher

Auch in Spielbereichen muss nicht auf Blühaspekte verzichtet werden - ob als freiwachsende Blütenstrauchhecken oder in Gruppen - nur im Kernbereich sollten womöglich nicht zu viele Insekten angelockt werden | 1: Spiraea x cinerea 'Grefsheim' | 2: Weigela florida 'Purpurea' | 3: Spiraea x arguta (blüht etwa 10-14 Tage nach 'Grefsheim') | 4: Philadelphus coronarius | 5: Spiraea betulifolia 'Tor' | 6: Kolkwitzia amabilis

Pflanzenauswahl kindersichere Gehölze

1: zu kinderspielfreundlichen Pflanzen, die nicht sofort in den Sinn kommen, zählt Sorbaria sorbifolia, die Fiederspiere - früher Austrieb, Ausläufer- und Dschungelbildung machen den Reiz aus | 2: auch ziemlich unverwüstlich: Acer ginnala, der Feuer-Ahorn - verträgt auch Radikalrückschnitte | 3: Sambucus nigra, der Schwarze Holunder, ist der Holunder, der die Fliederbeeren wachsen lässt - bitte nicht verwechseln mit S. racemosa (giftig) | 4: auch rotlaubige Haselnüsse sind ungiftig | 5: Früchte von Zieräpfeln schmecken sicherlich nicht wie ein Elstar, giftig sind sie aber nicht

KIndersichere Pflanzenverwendung: Obstgehölze

Ein  Wort zum Thema Hecken und Sicherheit: Zur Sicherstellung der Erfüllung von Aufsichtspflichten besteht bei öffentlichen und privaten Spielräumen (Außengelände von Kindergärten/ Kindertagesstätten, Schulhöfen, Spielplätzen) die Erfordernis nach guter Einsehbarkeit. Insbesondere bei öffentlichen Spielplätzen sollten nur an wenigen Orten nicht einsehbare Bereiche entstehen. Um trotzdem raumbildend gestalten zu können, lassen sich Bereich auch durch Geländemodellierungen und eher transparente (niedrige) Sträucher und/ oder Gräser gestalten. Auch durch Bäume mit beispielsweise schirmförmigem Habitus lassen sich Räume bilden.

Pflanzenverwendung: Kindersichere Stauden

1: Echinops ritro (Kugel-Distel, Insektenmagnet !) | 2: Calamagrostis x acutiflora 'Karl Foerster' (Garten-Sandrohr) | 3: Lamium (Taubnessel), unverwüstlich in schattigen Bereichen | 4: Alchemilla mollis (Frauenmantel): Durch Selbstaussaat dringt der Frauenmantel bis in Plattenfugen vor | 5: Geranium x marcorrhizum-Sorten (Balkan-Storchschnabel) - Bodendecker für eher trockene Standorte | 6: Aruncus (Geißbart)

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Immergrüne und ungiftige Heckenpflanzen

Bild links (geschnittene) Hecke aus Phyllostachys aureosulcata - aber ohne kräftige Rhizomsperre, die regelmäßig kontrolliert und mindestens 5 cm aus dem Boden schauen sollte, geht es auf Dauer nicht | Bild rechts: Immergrüne Hecke aus der ungiftigen Omorika-Fichte (Picea omorika), die bei regelmäßigem Schnitt eine schön dichttriebige Hecke bildet - aber nichts verzeiht: Braune Stellen bleiben in der Regel braun, scharfer Rückschnitt ist nicht möglich - daher ist von diesem Gehölz als Heckenpflanze abzuraten

Auwahl Heckengehölze für schmale Formschnitthecken:


  • Acer campestre Feld-Ahorn
  • Carpinus betulus Weißbuche, Hainbuche
  • Fagus sylvatica Rot-Buche, auch rotlaubige Sorten
  • Fargesia-Sorten Schirm-Bambus
  • Philadelphus ‘Erectus‘ Duft-Jasmin
  • Ribes alpinum ‘Schmidt‘ Alpen-Johannisbeere




Auwahl Heckengehölze für schmale Formschnitthecken:


  • Acer campestre Feld-Ahorn
  • Carpinus betulus Weißbuche, Hainbuche
  • Fagus sylvatica Rot-Buche, auch rotlaubige Sorten
  • Fargesia-Sorten Schirm-Bambus
  • Philadelphus ‘Erectus‘ Duft-Jasmin
  • Ribes alpinum ‘Schmidt‘ Alpen-Johannisbeere




Kindersichere Pflanzenverwendung: Heckengehölze

Gut geeignet für Schnitthecken und nicht giftig: oben - Fagus sylvatica (Rot-Buche) mit typischem kupfrigem  Herbstlaub, dass meist über den Winter haften bleibt und als 'immergrün-light' gelten kann (die schwach giftigen Bucheckern werden bei geschnittenen Hecken nicht angesetzt); unten: Acer campestre (Feld-Ahorn)

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Pflanzenverwendung: Kräuter

Pflanzen nicht nur beschauen, sondern auch riechen und schmecken - das geht mit Kräutern, die für die Kultur in Töpfen und Kübeln gut geeignet sind | 1: Rosmarin | 2: Schnittlauch | 3: Pfefferminze | 4: Purpur-Salbei

Dornen und Stacheln


Größere Spielplätze lassen sich in unterschiedliche Zonen aufteilen:


  1. Kernzone
  2. Randzone
  3. Schutzzone


Die Kernzone beinhaltet den unmittelbaren Spielbereich, in dem sich beispielsweise Sandspiel und Spielgeräte befinden. Mit Stacheln oder Dornen bewehrte Gehölze gehören hier nicht hin. Auch ausgesprochene Insektenmagneten sollten in dieser Zone nicht unbedingt verwendet werden.


An diese Kernzone kann sich die Randzone anschließen. In dieser Zone finden sich typischerweise Sitzbänke und Erschließungswege. Auch dieser Bereich wird i.d.R. für Bewegungsspiele genutzt und kann bei der Bepflanzung ähnlich wie die Kernzone behandelt werden – auf Blütensträucher braucht hier i.d.R. aber nicht verzichtet zu werden.


Ein Spielplatz ist idealerweise von einer Schutzzone umgeben, die die Fläche nach außen abschirmt (Raumbildung, Wind- und Sonnenschutz, Schutz vor Verkehr und Zugangskontrolle). Bedornte Gehölzarten lassen sich in dieser Zone durchaus einsetzen, können sie doch das Eindringen von Hunden verhindern und unkontrolliertes Verlassen des Spielplatzes von Kindern verhindern und so als Schutz vor den Gefahren des Straßenverkehrs dienen.

Dornen und Stacheln

Ungiftig, aber im Zweifel bei Kontakt schmerzhaft und daher eher nicht für den Kernbereich von Spielplätzen geeignet: Die Kartoffelrose Rosa rugosa mit ihren Stacheln (Bild links) und die reichlich bedornte Zierquitte (Chaenomeles) - es gibt mittlerweile auch dornenfreie Sorten

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Inh.: Bettina Stoldt, Dipl.-Ing. agr. (FH)

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