Die berauschende Wirkung von Garten-Hortensien (Hydrangea macrophylla) beruht nicht nur auf der Schönheit und Attraktivität dieser Gattung ?
Seit Anfang der 2000er Jahre häufen sich vor allem auch in Norddeutschland Meldungen über den Diebstahl von Hortensien. Betroffen sind sowohl Blüten, Triebe und Blätter, die aus Garten- und Parkanlagen gestohlen werden. In getrockneter Form geraucht, sollen diese angeblich eine ähnlich berauschende Wirkung entfalten wie Haschisch oder Marihuana.
Aus medizinischer Sicht muss auch von dieser Art Drogenmissbrauch dringend abgeraten werden: Fachleute warnen vor Beklemmungszuständen und Schwindelanfällen. Unkontrollierbar ist, dass beim Rauchen der getrockneten Pflanzenteile Blausäure freigesetzt wird, die je nach Dosis starke Vergiftungssymptome hervorrufen kann.
Blausäure schädigt das zentrale Nervensystem und beeinträchtigt die Atmung. Beim sog. 'innerem Ersticken' in Folge einer Blausäurevergiftung kann zwar noch geatmet werden, der Körper kann den in der Atemluft enthaltenen Sauerstoff jedoch nicht verarbeiten, da die Sauerstoff-Bindungsstelle in der Atmungskette blockiert wird. Eine Blausäure-Vergiftung kann u.a. am Bittermandel-Geruch der ausgeatmeten Luft erkannt werden, auch eine hellrote Verfärbung der Haut kann als typisches Anzeichen einer Zyanid-Vergiftung auftreten. Die Wirkung der Blausäure auf die Nervenzellen scheint zugleich für die halluzinogene Wirkung verantwortlich zu sein. Wenn regelmäßige Konsumenten die Dosis wie bei vielen anderen Drogen immer weiter erhöhen, steigt daher proportional auch die Gesundheitsgefahr.
Und nun auch das noch: Das Vergiftungsrisiko durch inneres Ersticken ‚lohnt' sich nicht ! Hierzulande anzutreffende Hortensien-Arten enthalten nach Angaben der Giftinformationszentrale Nord (GIZ Nord) gar keine psychoaktiven Bestandteile und rufen nach dortiger Einschätzung auch keine psychotropen Wirkungen hervor.
Hier geht es zur Stellungnahme des Giftinformationszentrums Nord (GIZ Nord)
Höhe: 1 bis 1,75 m
Wuchsform: breitbuschig, aufrecht wachsender Strauch, ausläufertreibend
Blätter: abweichend von anderen Hortensiengruppen fiederlappig tief gelappt, an Eichenlaub erinnernd, Oberfläche rauh mit ausgeprägter Blattaderstruktur; Herbstfärbung orangerot-rot bis wein- oder violettrot
Blütenform: lockere, kegelförmige Rispen, zusammengesetzt aus fertilen und sterilen Blüten, Blütenfarbe (creme)weiß, im Verblühen verfärben die sterilen Blüten rosa
Blütezeit: im Juli bis August
Standort: sonnig bis absonnig, geschützt; nahrhafter, humoser Boden, frisch bis feucht, sauer bis neutral; bei nahrhaften Böden zwecks Ausreifung ist ein sonniger Standort besser geeignet.
Schnittmaßnahmen sind i.d.R. bis auf Rückschnitt bei Frostschäden und Entfernung von abgeblühten Rispen (im Frühjahr) nicht erforderlich.
Verwendung: Die Eichenblatt-Hortensien erfreuen nicht nur durch ihre Blüte, sondern sind auch durch Blattform und Herbstfärbung ein attraktives Blattschmuckgehölz als Solitär oder in Gruppen gepflanzt.
Gute Gehölznachbarn sind
Neben den schon bei den Rispenhortensien genannten krautigen Begleitern bieten sich zum Thema ‚Blattschmuck’ auch an:
Purpurglöckchen (Heuchera)
Sorten vom Kaukasus-Vergissmeinnicht (Brunnera macrophylla)
Wachsglocke (Kirengeshoma palmata) mit ihrer Blattverwandschaft,
Golderbeeren/ Ungar-Teppichwurze (Waldsteinia ternata, W. geoides)
Glanz-Schildfarn (Polystichum aculeatum, heimischer Farn !)
Aufgrund der schönen Herbstfärbung sind Eichenblatt-Hortensien auch eine gute Wahl für das Thema Herbstfärber, siehe unsere Vorschläge zu Amelanchier lamarckii.
Höhe: 1 bis 1,75 m
Wuchsform: breitbuschig, aufrecht wachsender Strauch, ausläufertreibend
Blätter: abweichend von anderen Hortensiengruppen fiederlappig tief gelappt, an Eichenlaub erinnernd, Oberfläche rauh mit ausgeprägter Blattaderstruktur; Herbstfärbung orangerot-rot bis wein- oder violettrot
Blütenform: lockere, kegelförmige Rispen, zusammengesetzt aus fertilen und sterilen Blüten, Blütenfarbe (creme)weiß, im Verblühen verfärben die sterilen Blüten rosa
Blütezeit: im Juli bis August
Standort: sonnig bis absonnig, geschützt; nahrhafter, humoser Boden, frisch bis feucht, sauer bis neutral; bei nahrhaften Böden zwecks Ausreifung ist ein sonniger Standort besser geeignet.
Schnittmaßnahmen sind i.d.R. bis auf Rückschnitt bei Frostschäden und Entfernung von abgeblühten Rispen (im Frühjahr) nicht erforderlich.
Verwendung: Die Eichenblatt-Hortensien erfreuen nicht nur durch ihre Blüte, sondern sind auch durch Blattform und Herbstfärbung ein attraktives Blattschmuckgehölz als Solitär oder in Gruppen gepflanzt.
Gute Gehölznachbarn sind
Neben den schon bei den Rispenhortensien genannten krautigen Begleitern bieten sich zum Thema ‚Blattschmuck’ auch an:
Purpurglöckchen (Heuchera)
Sorten vom Kaukasus-Vergissmeinnicht (Brunnera macrophylla)
Wachsglocke (Kirengeshoma palmata) mit ihrer Blattverwandschaft,
Golderbeeren/ Ungar-Teppichwurze (Waldsteinia ternata, W. geoides)
Glanz-Schildfarn (Polystichum aculeatum, heimischer Farn !)
Aufgrund der schönen Herbstfärbung sind Eichenblatt-Hortensien auch eine gute Wahl für das Thema Herbstfärber, siehe unsere Vorschläge zu Amelanchier lamarckii.
Dieser Hortensien-Klassiker des Bauerngartens eignen sich im Unterschied zu den übrigen hier vorgestellten Hortensien auch für den sonnigen Stand - solange der Boden nicht zu trocken ist.
Unsere Leidenschaft
Wir haben für Sie Pflanzenportraits der wichtigsten Hortensien-Gruppen zusammengestellt - mit Infos zu Wuchs, Blüte, Schnitt und Verwendung. Die einzelnen von uns in der aktuellen Saison angebotenen Sorten finden Sie zur weiteren Unterauswahl hier. Klicken Sie sich doch einmal durch !
Bettina Stoldt, geb. Bradfisch
Dipl.-Ing. agr. (FH) und Gärtnerin
Hortensien sind meist sommergrüne, aufrecht wachsende, schattenverträgliche Sträucher oder Kletterpflanzen. Die zirka 80 Arten der Gattung Hydrangea stammen aus Ost- und Südostasien, Nordamerika sowie aus den Anden und dem südlichen Chile.
Die Gattung Hydrangea zählt zur Familie der Hortensiengewächse (Hydrangeaceae), zu der beispielsweise auch die Deutzie (Deutzia) und der Falschen Jasmin (Philadelphus) zählen.
Kennzeichen sind die gegenständig angeordneten Blätter der hierzulande kultiverten Arten und die dekorativen Blütenstände. Im Laufe der Entwicklungsgeschichte haben sich die Blüten ausdifferenziert: Im Inneren der endständigen Rispen oder Schirmrispen befinden sich kleine, fruchtbare Blüten, wogegen der Rand mit den typischen und sehr dekorativen Schaublüten besetzt ist. Diese Blüten sind steril.
Bei den ballförmig und großrispig (gefüllt) blühenden Gartenformen überwiegen die sterilen Blüten, die aus blütenblattartig vergrößerten Kelchblättern bestehen. Während diese Blütenformen für Insekten wenig attraktiv sind, gelten viele Sorten von Hydrangea paniculata (Rispenhortensien) als wahre Insektenmagneten.
Höhe: bis 1,50 m (hierzulande)
Wuchsform: kompakter, kuppelförmiger Wuchs
Blütenform: die sterilen Schaublüten bedecken die ballförmige Rispe
Ballförmige Blüte bei H. macrophylla 'Leuchtfeuer‘ - fertile Blüten nicht sichtbar
Herbstfärbung einer blauen ballförmigen Bauernhortensienblüte
Verwendung: Bauernhortensien lassen sich in sonnigen bis halbschattigen Bereichen als Solitärs oder Gruppengehölze, freiwachsende Blütenstrauchhecke oder auch sehr schön als halbhohe Einfassungshecke für Wege und Terrassenflächen verwenden.
An sonnigen Standorten lassen sich diese Hortensien je nach Blütenfarbe vielfältig kombinieren:
Jenseits der Bauerngarten-Assoziationen lassen sich die Bauernhortensien aber auch zu einem asiatisch angehauchten Gartenflair kombinieren - wenn Umgebung bzw. Hintergrund 'plausibel' oder hinreichend neutral sind:
können dann Kulisse und Begleiter für die Blüten-Glanzpunkte bieten. Dabei wird auf einen bunten Blütenmix verzichtet, sondern beispielsweise auf weiß blühende Sorten zurückgegriffen, die z.B. flach mit einem Teppich aus Waldsteinien oder der Schaublüte (Tiarella) unterpflanzt werden.
Im Inneren der endständigen ballförmigen Rispen der Bauernhortensien befinden sich kleine, fruchtbare Blüten. Bei den 'Ballhortensien‘ sind die Rispen über und über mit den unfruchtbaren Schaublüten besetzt und die fertilen Blüten nicht sichtbar. Aus diesem Grund sind die Ballformen für Bienen und andere Insekten nur wenig interessant. Alle Hydrangea-macrophylla-Formen blühen von Natur aus mehr oder weniger rosa. Um eine hell-enzianblaue Blütenfarbe zu erzielen, ist ein bestimmter pH-Wert des Bodens erforderlich (nähere Infos dazu siehe unten).
Hauptblütezeit: im Juli, Blüte am vorjährigen (alten) Holz, einige Sorten blühen auch am neuen Holz
Standort: Sonnig bis halbschattig; geschützt; Bauernhortensien bevorzugen einen humosen, nahrhaften, gleichmäßig feuchten Boden, jedoch bitte nicht staunass; Bodenmilieu sauer bis neutral, kalkmeidend. Zu gut gedüngte, zu stickstoffreiche Böden gefährden die Kaliumversorgung und damit die Ausreifung der Blütentriebe, die Voraussetzung für eine ausreichende Frosthärte ist.
Nach der langen Blütezeit verfärben sich viele Sorten der Bauernhortensien spektakulär und in teils wild-romantisch-morbiden Farbverläufen bis hin zu hellbraunen Blütenständen, die einen nicht zu unterschätzenden Winteraspekt im winterlichen Garten darstellen und erst im Frühjahr entfernt werden sollten. Vor allem die ballförmigen Blütenstände eignen sich hervorragend zur Trocknung (Deko in der Floristik).
Mehr über die Trocknung von Hortensienblüten erfahren Sie hier.
Blaue Hortensie gekauft, eingepflanzt und ausreichend gewässert - und plötzlich wird aus dem Blau ein Violett oder gar ein Rosa …
Alle Hydrangea-macrophylla-Formen blühen von Natur aus mehr oder weniger rosa. Um die gewünschte hell-enzianblaue Blütenfarbe zu erzielen, ist ein bestimmter pH-Wert des Bodens erforderlich. Bei einem Wert von ca. pH 4,5 ist die Konzentration von pflanzenverfügbaren Aluminiumionen ausreichend für eine Blaufärbung der Blüten. So können regelmäßiges Gießen mit kalkhaltigem Wasser oder ein zu hoher pH-Wert des Bodens die Blütenfarbe umschlagen lassen.
Bild links: Übertriebene Blauverfärbung führt leicht zu einem künstlichen Farbton der ohnehin nicht gerade ‚zurückhaltenden’ Blütenbälle
Bild rechts: Im Aufblühen zeigen einige Sorten noch einen rosa Farbton, der bei der voll aufgeblühten Rispe zu blau wechselt ist wie hier bei der Sorte 'Bela'
In der Literatur wird zur Farbverstärkung empfohlen, die Pflanzen mit Ammoniakalaun oder Aluminiumsulfat (3 g pro Liter Wasser) ein Mal wöchentlich zu gießen, wobei die Behandlung vier bis fünf Mal während des Blütenansatzes erfolgen sollte (also vor der eigentlichen Blütezeit).
Der Handel bietet speziellen Hortensiendünger für eine Blaufärbung an. Diese Düngung sollte sehr punktgenau erfolgen. Die Absenkung des pH-Wertes hat nämlich auch zur Folge, dass sich möglicherweise benachbarte Pflanzen im sauren Milieu nicht mehr wohl fühlen. Am besten funktioniert diese Maßnahme daher bei Kübelpflanzen.
Weiß blühende Hortensien lassen sich übrigens nicht umfärben, ihnen fehlt dazu der rote bis purpurne Anthocyanfarbstoff Delphinidin.
Bild links: Hydrangea macrophylla ‚Blaumeise‘ mit gewünschter Blaufärbung ‚ab Baumschule'
Bild rechts: H. macrophylla 'Blaumeise' mit nachlassender BlaufärbungBild rechts: H. macrophylla 'Blaumeise' mit nachlassender Blaufärbung
Schneeballhortensien zeichnen sich durch die großblumigen Blütenbälle und große Blühfreude aus. Ein besonderer Wert liegt auch in der ausgedehnten Blütezeit. Im Verblühen nehmen die ballförmigen Blütenstände v.a. bei der Sorte 'Annabelle’ einen dezenten, zartgrünen Ton an, der für viele Wochen das Bild bestimmt.
Höhe: 1,50 m und höher
Wuchsform: breitbuschig aufrecht, zahlreiche Grundtriebe
Blüten: flachkugelige, sehr große Blütenbälle; zunächst grünlich, überlaufend zu rahmweiß und im Abblühen vergrünend; Blüten werden am neuen (diesjährigen) Holz angesetzt, daher lassen sich Sorten von H. arborescens gut im zeitigen Frühjahr zurückschneiden, damit sie kompakt und blühfreudig bleiben; die Pflanzen können sogar bis über den Boden zurückgeschnitten werden.
Nach starken Regenfällen neigen die eher dünnen und nicht verholzten diesjährigen Blütentriebe leider zum Abknicken. Eine weniger stark zum Abknicken neigende Selektion ist die Sorte 'Strong Annabelle'
Hauptblütezeit: Ende Juni bis Anfang September, sehr lange Blütezeit !
Standort: (Sonnig) bis schattig, geschützt; eher frischer bis feuchter und nährstoffreicher Standort, sauer bis neutral.
Hydrangea arborescens 'Annabelle‘ (Schneeballhortensie)
Blütenbälle: erst zartgrün, dann rahmweiß und im Verblühen schließlich vergrünend
Der Winteraspekt der lang haftenden Blütenstände ist eine besondere Zierde im winterlichen Garten
- bitte Annabelles Bälle erst im Frühjahr abschneiden …
Verwendung: als Sommer-/ Spätsommerblüher als Solitär oder Gruppengehölz; auch für flächige Pflanzungen in größeren Gruppen oder freiwachsende Blütenstrauchhecken
Schöne Nachbarn sind blau blühende Stauden wie
Perfekt dazu passen ebenfalls
Für Farbkontraste eignen sich die Sorten vom Purpurglöckchen (Heuchera-Hybriden) mit ihren teils purpurroten Blättern.Der Winteraspekt der lang haftenden Blütenstände ist eine besondere Zierde im winterlichen Garten
- bitte Annabelles Bälle erst im Frühjahr abschneiden …
Verwendung: als Sommer-/ Spätsommerblüher als Solitär oder Gruppengehölz; auch für flächige Pflanzungen in größeren Gruppen oder freiwachsende Blütenstrauchhecken
Schöne Nachbarn sind blau blühende Stauden wie
Perfekt dazu passen ebenfalls
Für Farbkontraste eignen sich die Sorten vom Purpurglöckchen (Heuchera-Hybriden) mit ihren teils purpurroten Blättern.
Schneeballhortensien geben über die großen weichen Blattflächen viel Wasser ab und machen bei zu sonnigem Standort schnell ‚schlapp’. Am richtigen Standort ist diese Hortensie wegen der leuchtenden Blütenbälle und der langen Blütezeit unersetzlich !
In der Gartenpraxis Ausgabe 07.2018 wurden die Sichtungsergebnisse des Arbeitskreises Bundesgehölzsichtung für Hydrangea-paniculata-Sorten veröffentlicht. Die Ergebnisse decken sich in großen Teilen mit unseren langjährigen Beobachtungen. Die von uns kultivierten Sorten ’Kyushu’, ’Limelight’, ’Phantom’, ’Pinky Winky’ und ’Wim’s Red’ wurden allesamt mit 3 Sternen (ausgezeichnete Sorte) bewertet.
So heisst es bei der Gesamtwirkung für ’Kyushu’: „gut bis sehr gut dekorativ, enorm viele und kräftige fertile Blüten (...), Bienenweide, Insektennährpflanze“
Die Gesamtwirkung für ’Pinky Winky’ wird beschrieben als „sehr dekorativ, sehr guter Gesamteindruck und sehr gute Nah-/ Fernwirkung; karminrote Herbstfärbung (...) sehr dicht stehende Blütenrispen mit ansprechender Verfärbung vom Blühbeginn bis –ende.“
Und für die Sorte ’Limelight’, die wir bereits seit vielen Jahren im Sommersortiment anbieten können, wird als Sichtungsergebnis festgestellt: „hervorragend; standfest, ansprechende Blütenfarbe von Blühbeginn bis Blühende, sehr reich blühend, große Blüten, hoher Gartenwert“
Bilder dieser Sorten finden Sie hier.
Höhe: bis etwa 3,00 m (hierzulande)
Wuchsform: strauchförmig, vasenförmig-aufrecht, stark gabelig verzweigt; gelegentlich auch Großstrauch mit starkem baumförmigem Stamm und rundlicher Krone
Blüte: breit-kegelförmige, endständige Rispen; Die Blüten sind je nach Sorte meist cremeweiß bis cremegelb, viele Sorten verblühen rosa; einige Sorten wie 'Kyushu' verstömen einen starken Duft
Hauptblütezeit: von Juli bis September (je nach Sorte)
Standort: Sonnig (bei ausreichender Bodenfeuchte) bis absonnig, geschützt; Boden sandig-humus, ausreichend nahrhaft, frisch bis feucht, sauer bis neutral. Rispenhortensien sind gut frosthart, aber konkurrenzschwach und sollten nicht im Wurzelbereich von Bestandsbäumen gepflanzt werden.
Sonniger Stand ist bei Rispenhortensien möglich wie hier bei 'Phantom‘, wenn der Boden ausreichend feucht ist - Rispenhortensien sind von allen hierzulande kultivierten Hortensiengruppen die sonnenverträglichste Art
Zahlreiche Sorten wie 'Pinky Winky' verfärben sich während der Hauptblüte oder im Abblühen rosa
Rückschnitt: Blüten werden bei Rispenhortensien am einjährigen (diesjährigen) Holz gebildet, so dass Triebe und gut im Frühjahr zurückschneidbar sind ; das Einkürzen der Triebe im Frühjahr um etwa zwei Drittel sowie die Entfernung von zu dicht stehenden und zu schwachen Trieben fördert Blütenansatz und –größe.
Ein regelmäßiger Rückschnitt ist aber keineswegs unbedingt erforderlich, es sei denn, das Größenwachstum soll begrenzt werden. Rispenhortensien lassen sich auch als kleine Kronenbäumchen (mit kurzem Stamm) erziehen und passen so gut in Staudenflächen oder zu einjährigen Sommerblumen.
Verwendung: Rispenhortensien als 'Bauerngartenklassiker' eignen sich als Solitär, Gruppengehölz oder für herrliche freiwachsende Blütenhecken.
Durch die Eignung für einen sonnigen Stand lässt sich diese Art gut im Lebensbereich Freifläche verwenden.
Die Blüten leuchten besonders intensiv vor einem dunklen Hintergrund aus Eiben-, Rot- oder Blutbuchenhecken. Als dunkelrotlaubige Benachbarung kommt auch der dunkelrotlaubige Perückenstrauch (Cotinus coggygria ’Royal Purple’) in Frage. Die weiß blühende Scheineller (Clethra alnifolia) als Spätsommerblüher ist ebenfalls ein idealer Partner, auch aufgrund der ähnlichen bräunlichen Blütenstände im Winterkleid. Sie lassen sich ebenfalls gut mit Eisenhüten (Aconitum) und Phlox kombinieren.
Rispenhortensie Hydrangea paniculata 'Limelight': Im Unterschied zu anderen Sorten blüht diese Züchtung grünlich auf und vervärbt sich zu grünlich-weiß. Die Blütenfarbe erinnert an Limetten (engl. 'limes')
Wir produzieren bei weitem nicht alle Hortensien. Diese drei nachfolgend vorgestellten Arten mit ihrem naturhafterem Wesen gehören aber zu unserem Sortiment. Erfahren Sie mehr zu Wesen und Verwendung der drei Arten Rauhblatthortensie, Kletter-Hortensie und Eichblatt-Hortensie.
Die Raublatt-Hortensien mit ihrem natürlichen Charme sind Blattschmuck-und Blühgehölz. Die ganz besondere, fast tropisch anmutende Erscheinung entfaltet sich nur bei schattigem Stand und wenig Schnittmaßnahmen. Kalkmeidend !
Höhe: 2,50 bis etwa 3,00 m
Wuchsform: strauchförmig, wenig verzweigt, mit dicken, aufrechten Grundtrieben und ausgebreiteten Seitenästen, insgesamt Strauch mit lockerer Wuchsform
Blätter: auffallend groß, dunkelgrün, Oberseite rauh behaart, Unterseite weiß behaart. Neben der Blüte sind die großen, oberseits rauhen Blätter attraktiv .
Blüte: flache Schirmrispen, Farbe der fruchtbaren Blüten rosalila bis hellviolett, Schaublüten am Rand weiß bis hell-violett, heller als innen, Blütezeit Juli/ August. Die fertilen Blüten sind ein Insektenmagnet und werden stark von zahlreichen Insekten beflogen.
Standort: halbschattig, geschützt; nahrhafter, humoser Boden, frisch bis feucht, sauer bis neutral. Rauhblatt-Hortensien benötigen im Sommer reichlich Wasser, einen halbschattigen Platz und lieben hohe Luftfeuchtigkeit. Nach Spätfrostschäden und Rückschnitt treibt die Pflanze wieder durch.
Verwendung: Diese Art eignet sich als Solitär wie als Gruppengehölz und hervorragend als Hintergrund für kleinere Hortensien wie H. serrata oder die Tellerformen von H. macrophylla.
Mit ‚Rhododendron-Gesellschaft’ lässt sich der Benachbarungskanon gut beschreiben: Als Blattschmuckpartner bieten sich daher Kombination an mit
Neben Rhododendron eignen sich Efeu (Hedera), Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus) und – wenn gartenästhetisch stimmig – auch Bambus als Nachbarn .
Höhe: kletternd bei geeigneter ‚Unterlage’ sicherlich 10 bis 15 m, auf glatten Untergründen weniger hoch; als Strauch bis 1,50 m hoch
Wuchsform: Kletterstrauch, auf dem Boden kriechend oder mittels Haftwurzeln an Mauern und auf Bäume kletternd
Blätter: eirundlich, dunkelgrün, oberseits glänzend, unterseits heller, Herbstfärbung gelb; süßlicher Duft
Blütenform: Tellerförmige flache Schirmrispen mit einem lückigen Kranz aus sterilen Randblüten und flacher Mitte mit zahlreichen fertilen Blüten, Blüte weiß, im Juni bis Juli
Standort: sonnig bis schattig (Waldpflanze), keine trocken-heißen Lagen; frische bis feuchte, nahrhafte Böden, kalkmeidend; empfindlich gegen Oberflächenverdichtung
Verwendung: Neben der hervorragenden Eignung als Klettergehölz zur Begrünung von Hauswänden, Pergolen, alten Bäumen, Böschungen und Treppenwangen ist der Strauch gut geeignet als vornehm wirkender Bodendecker zur Flächenbegrünung auch im Schatten und bei Wurzeldruck von Bestandsbäumen.
Auch als freistehender Strauch z.B. in Verbindung mit einem Findling, macht die Kletterhortensie eine gute Figur. Die Blüten werden stark von Insekten beflogen. Üblicherweise benötigt die Kletterhortensie durch die Haftwurzeln keine Rankhilfe. An ungeeigneten oder zu glatten Oberflächen kann der Strauch aber durch das Eigengewicht ‚abrutschen’ – Abhilfe kann hier ein punktuelles Anbinden von Triebteilen schaffen.
Einen mehr naturhaften Charme verbreiten die Eichenblatt-Hortensien, was sie zu einem guten Gehölz für den Garten- und Landschaftsbau machen - und weniger zu einem unter Blütenbällen begrabenem Gartenparty-Blumentopf-Mitbringsel. Wer das begreift, für den hat diese Hortensie einiges für den Garten zu bieten.
Foto: Zoonar/ Himmelhuber
Beginnende Herbstfärbung: Die Farbe wechselt noch bis zu einem Violettton
Vor allem die ballförmigen Blütenstände eignen sich hervorragend zum Trocknen als Deko. Es gibt unterschiedliche Methoden, die Blütenstände durch Trocknungsvorgang haltbar zu machen, die nachfolgend kurz beschrieben werden:
Das Trocknen der Blütenbälle geschieht hier auf sanfte Art: Die Bälle werden am Stiel zunächst in ein wenig Wasser gestellt. Nachdem das Wasser verbraucht ist, trocknen die Blütenblätter allmählich ein. Die ursprünglichen Farben verblassen und die Blütenblätter werden bei dieser Methode brüchig.
Die Blütenblätter sind bei dieser Methode sehr viel weniger brüchig, sondern werden eher geschmeidig. Dazu wird eine Wasser-Glyzerin-Mischung im Verhältnis 1:2 angesetzt und die Stiele wie bei der Wassermethode eingestellt. Das Haltbarmachen mit einer Wasser-Glycerin-Mischung 1:2 hat bei eigenen Versuchen nicht bei allen Blüten geklappt.
Blütenbälle können auch kopfüber an einer Schnur an einem trockenen Ort getrocknet werden, die Blütenblätter sind danach allerdings ähnlich brüchig wie bei der Wassermethode.
Eine weitere Methode ist die Verwendung eines Kiesel-Gels, bekannt als Silicagel, dass in kleinen weißen Tütchen Warensendungen zur Trockenhaltung beigefügt wird. Die Blüten werden in luftdicht verschließbare Behälter gelegt und allseitig mit dem Gel bedeckt und der Behälter verschlossen. Nach einigen Tagen ist die Blüte konserviert. Das Gel ist mehrfach verwendbar. Preisgünstiger als das Gel ist Katzenstreu auf Silicagel-Basis.
So können luftgetrocknete 'Bälle‘ noch nach einem Dreivierteljahr nach dem Abpflücken aussehen (hier: Wassermethode)
Wir haben die drei Trocknungsmethoden ausprobiert: Lesen Sie auf unserem Blog von den Versuchen, Ergebnissen und unseren Tipps !So können luftgetrocknete 'Bälle‘ noch nach einem Dreivierteljahr nach dem Abpflücken aussehen (hier: Wassermethode)
Wir haben die drei Trocknungsmethoden ausprobiert: Lesen Sie auf unserem Blog von den Versuchen, Ergebnissen und unseren Tipps !
Die Frage ob Rausch oder nicht bewegt Nutzer auf zahlreichen Portalen im Internet.
Auf dem gutefrage.net-Portal fragt norbi22
'Habt Ihr Erfahrungen damit gemacht ??? Ich frage aus reinem Interesse ;-)'
Nutzer donBingo23 antwortet:
'Es ist zwar möglich die Dinger zu rauchen, das hat in etwa den selben Effekt wie an Bormanns gebrauchter Blausäure-Kapsel zu nuckeln (die Dinger setzen die nämlich frei) deine Freunde lachen sich tot
und du fühlst dich cool. Und dann stirbst du.’
Höhe: bis 1,50 m (hierzulande)
Wuchsform: kompakter, kuppelförmiger Wuchs
Blütenform: die fertilen (fruchtbaren) Blüten sind bei den Tellerhortensien in der Mitte angeordnet und umgeben mit nur einem äußeren Rand aus Schaublüten (Lacecap-Sorten/ zu deutsch: Spitzenhäubchen)
Tellerförmige Blüte bei H. macrophylla ‚Kardinal‘ - die fertilen Blüten in der Mitte sind noch 'zu'
Höhe: bis ca. 1,00 m, deutlich breiter als hoch
Wuchsform: breit-kompakter, kuppelförmiger Wuchs, zierlichere Gestalt als H. macrophylla
Blütenform: zierliche, flache tellerförmige Schirmrispen oder ballförmig, zierlicher als bei H. macrophylla
Blütezeit: ca. 2-3 Wochen vor den H. macrophylla-Sorten
Standort: Halbschatten, bei zu sonnigem Stand neigt das Laub zu Verbrennung
Hydrangea serrata ‚Bluebird‘ - Serrataformen sind zierliche Ausgaben der Macrophylla-Bauernhortensien mit deutlich naturhafterem Charme
Verwendung: Serrata-Sorten mit tellerförmigen Blüten wirken naturhafter und weniger künstlich und auffällig im Vergleich zu den großblütigen Sorten von H. macrophylla und lassen sich einfacher und verträglicher in viele Gartenbilder integrieren; gute Ergänzung in Rhododendron-Pflanzungen, weil diese Gartenbereiche durch die spätere Blüte (ab zirka Juli) beleben.
Gut geeignet als Begleiter und Nachbarn sind auch Halbschattenstauden und immergrüne Gräser wie
Vom Standort her passend, aber mit früherer Blüte eignen sich
Ruhige Begleiter aus dem Gehölzsortiment sind Buchsbaum, kriechender Efeu (Hedera) wie auch die aufrechte Altersform, der Strauch-Efeu (H. helix 'Arborescens’).
Die Serrata-Formen eignen sich auch gut als Kübelpflanzen.
Mit dieser Blütenanordnung unterscheiden sich die Tellerhortensien sich von den komplett mit sterilen ‚Showblüten’ bedeckten Ballhortensien - sowohl Tellerhortensien wie auch Ballhortensien zählen aber zur Gruppe der Bauern- oder Gartenhortensien.
Alle Hydrangea-macrophylla-Formen blühen von Natur aus mehr oder weniger rosa. Um eine hell-enzianblaue Blütenfarbe zu erzielen, ist ein bestimmter pH-Wert des Bodens erforderlich.
Nähere Infos zur Blaufärbung bei Hydrangea macrophylla erfahren Sie hier
Hauptblütezeit, Standort und Verwendung der Tellerhortensien:
siehe Beschreibung Hydrangea macrophylla (ballförmige Sorten)