Hortensiensommer
Veröffentlicht in Hortensien am 21.07.2020 9:31 Uhr.
Veröffentlicht in Hortensien am 21.07.2020 9:31 Uhr.
Veröffentlicht in Hortensien am 22.06.2020 15:20 Uhr.
Veröffentlicht in Hortensien am 20.07.2019 18:57 Uhr.
Im
vergangenen Jahr haben wir für die Trocknung von Hortensienblüten die sogenannte Wassermethode mit Trocknung in der Vase ausprobiert (Wassermethode und
Wassermethode plus Glyzerin).
Die
Trocknung mit Vasenwasser plus Glyzerin war bei uns nicht erfolgreich – die
meisten Blütenbälle hatten sich bräunlich verfärbt und waren teils matschig
geworden. Unser Fehler war, dass wir zu frische Blüten verwendet hatten:
Wichtig für den Trocknungsvorgang – egal nach welcher Methode – ist die Verwendung
von reifen Blütenbällen, bei denen der Vorgang der Trocknung und Verfärbung bereits
eingesetzt hat.
Ganz frische, noch voll gefärbte Blütenstände lassen sich nach unseren Beobachtungen zwar trocknen, diese verlieren aber an Volumen, sehen nach der Trocknung schlapp aus oder matschen ganz einfach.
Statt in eine weitere Flasche Glyzerin haben wir in diesem Jahr in einen 5-Liter-Sack Katzenstreu auf Silicagelbasis investiert.
Unser Versuchsaufbau
Ausgangsmaterial waren zahlreiche in der Baumschule geschnittene Blütenstände von Hydrangea macrophylla (Bauernhortensie) mit bereits einsetzender Trocknung und Verfärbung. Ausgewählt wurden überwiegend blaue ballförmige Blüten. Der Versuch startet am 9. September.
Die Blütenbälle sollen auf drei unterschiedliche Arten getrocknet werden:
1. Kieselgelmethode
2. Kopfübermethode 'luftgetrocknet'
3. Wassermethode
Bei allen Blütenstielen werden zunächst die Blätter entfernt.
1. Die Kieselgelmethode
Die größte Herausforderung dieser Methode ist die Beschaffung eines geeigneten Gefäßes, das groß genug ist, die einschließlich Stiel doch recht großen Blütenbälle vollständig aufzunehmen, um das Gefäß luftdicht zu verschließen. Unsere Tupperware war zu klein oder nicht hoch genug. Für Trocknungen im größeren Stil sind 10-Liter-Farbanmischeimer mit Deckel sicher eine gute Lösung. Für einen ersten Versuch hätten wir aber noch mehr Kiesel-Gel kaufen müssen.
Als Gefäß
verwendet wurde schließlich ein 5-Liter-Vogelfutter-Eimer mit Deckel:
Für das Kiesel-Gel haben wir auf Katzenstreu auf Silicagel-Basis aus dem örtlichen Tierbedarfsfachmarkt zurückgegriffen. Das granulierte Gel ist nicht ganz billig: Eine 5-Liter-Tüte kostet ca. 10 €, der größere 8-Liter-Sack kostet ca. 15 €. Die Kosten relativieren sich, da das Gel nach Verwendung im Backofen getrocknet und dann wiederverwertet werden kann.
Kiesel-Gel ist stark wasseranziehend (hygroskopisch). Die maximale Aufnahmefähigkeit des normalen Gels beträgt ca. 1/3 des Eigengewichts. Auch im ‚erschöpften’ Zustand (wassergesättigt) bleibt Kieselgel rieselfähig. Die Trocknung (Regeneration) kann bei nicht eingefärbtem Gel im Backofen bei etwa 150 bis 175 °C erfolgen (Angabe GIEBEL FilTec GmbH ), andere Quellen nennen eine Temperatur zwischen 120 und 150°C
Ab 100 °C erfolgt die Desorption von Wasserdampf aus dem Kieselgel (Angabe GIEBEL FilTec GmbH, www.chemie.de/lexikon/silicagel ohne Gewähr).
Der Boden des Eimers wird mit ein wenig Kiesel-Gel bedeckt. Darauf wird die erste Blüte gelegt und vorsichtig mit weiterem Granulat eingeschüttet. Unser Eimer bietet Platz für drei weitere, allerdings nur kleine Blütenbälle. Eine der Blüten ist zum Vergleich rosa.
Der Eimer wird sodann bis unter den Rand mit Kiesel-Gel aufgefüllt, mit dem Deckel verschlossen und im dunklen Heizungskeller abgestellt.
2. Kopfüber luftgetrocknet
Mit Bindfäden werden die Blüten kopfüber an Kleiderbügeln befestigt. Die Bügel werden in einen überdachten außen liegenden Kellerniedergang gehängt.
3. Die Wassermethode
Die Blütenstiele werden dazu in ganz wenig Wasser in einen Behälter gestellt, eben so, dass gerade die Triebenden vom Wasser benetzt werden. Die Vasen werden im Wohnzimmer aufgestellt bei ‚normalem’ Raumklima.
Jetzt heißt es: abwarten !
Nach elf Tagen prüfen wir am 20. September das Ergebnis:
Das Ergebnis der Wassermethode
Das Wasser aus dem Behälter ist noch nicht aufgebraucht – möglicherweise haben wir doch zuviel Wasser eingefüllt. Den Blütenbällen war’s aber egal ! Die Blüten sind alle getrocknet und haben dabei leicht ihre Farbe verändert – vor allem die Rosafarbtöne sind nicht mehr so kräftig und leuchtend; das Farbergebnis gefällt uns insgesamt aber sehr gut.
Das Ergebnis der Kopfüber-Methode
Die
kopfüber aufgehängten Hortensienblüten sind ebenfalls alle gut getrocknet und
haben dabei ihre Form behalten. Auch hier wirkt die Farbe leicht ausgewaschen, die
Blüten sind nun eher in Pastelltönen gefärbt. aber nicht verbraunt: auch ein sehr schönes Ergebnis !
Veröffentlicht in Hortensien am 20.09.2018 11:48 Uhr.